Übrigens sieht es ungefähr immer so aus, wenn ich backe. Hach, wenn ich doch einmal ein bisschen schlau vorbereiten würde und die Sachen abgewogen hinstellen, wie Oma Gertrud mir das beigebracht hat, dann würde ich nicht zwischendurch mit klebrigen Händen dastehen und mich fragen, wieso ich die Mehltüte wieder in den Schrank stellen musste, obwohl ich diesen Kuchen schon zum 100. Mal fabriziere und genau weiß, dass ich nachmehlen muss. Dann würden keine halben Eierschalen zurück in den Eierkarton wandern und überhaupt sähe alles nach dem Backvorgang fast genauso aus wie vorher. Und nicht, als hätte eine Bombe eingeschlagen.
Ein bisschen erschwerend zu meiner üblichen Chaostendenz kommt hier hinzu, dass die Küche ungefähr 20 cm Arbeitsfläche aufbietet, und ich meine Backaktivitäten deshalb verlagern muss. Und das passende Equipment habe ich auch nicht aus Deutschland mitgebracht. Ist alles so ein bisschen studentenheimmäßig improvisiert, aber na gut, man KANN den Teig auch mit der Kinderteigrolle aus der Weihnachtsbäckerei bearbeiten. Das geht alles. Und er lässt sich bombig auf Söhnchen´s Frühstücksset ausrollen.
(Ich habe meinem Mann, als er gestern nach Hause kam gesagt, dass ich mir eine "richtige" Küche wünsche, wenn wir mal groß sind. So eine weiß lackierte, aus einem Guss, mit Kochtresen in der Mitte und Backofen auf Augenhöhe. Ihr wisst schon. Er entgegnete, er hätte lieber ein schnelles Auto. Soviel dazu.)
Aber zurück zum Herrn Nusskranz: er blieb brav und schmeckt wirklich richtig extrem gut, diesmal. Ich habe ihn aus Zeitmangel ein paar Minuten eher aus dem Ofen geholt, das hat ihm gut getan, er ist innen noch saftig (man könnte auch klitschig sagen). Geschmackssache, aber ich mag das, weil Mürbeteig ja schnell zu trocken und dann so keksig-bröselig wird.
Da ich finde, der brave Kerl würde sich gut beim ein oder anderen Osterbrunch machen, hier mal das Rezept:
Nusskranz a la Oma Hedwig:
Nusskranz a la Oma Hedwig:
Teig:
300g Mehl
2 gestr. Teelöffel Backpulver
100 g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
1 Ei
Einen Schuss Milch
125g Butter
Mehl und Backpulver mischen, Zucker, Vanillezucker, Ei und Milch hineingeben und mit einem Teil des Mehls zu einem dicken Brei verarbeiten. Die in Stücke geschnittene Butter dazugeben und schnell verkneten. Den Teig zu einem Rechteck von ca. 35 mal 45 cm ausrollen. (Ich habe nie den Zollstock zur Hand, ggf Fehler No. 1)
Füllung:
200g gemahlene Haselnusskerne
100g Zucker
4-5 Tropfen Bittermandelöl (hatte ich hier nicht, habe Vanille genommen)
1 Ei
Einen Schuss Wasser oder Milch
Alles zusammenrühren, auf den ausgerollten Teig geben. Den Teig von der längeren Seite aufrollen, als Kranz auf ein gefettetes Backblech legen (ha ha), mit etwas Eigelb einreiben und den Außenrand in gleichmäßigen Abständen ca. 1 cm tief einschneiden. (Habe ich diesmal vergessen, was natürlich die Optik beeinträchtigt, weil dann Risse beim Backen entstehen.)
10 Min. vorheizen, bei 175 Grad etwa 45 Min. backen.
Guten Appetit. Wer immer es schafft, einen richtigen Kranz zu drehen, schicke mir bitte ein Foto. Er wird sich meiner aufrichtigen Bewunderung gewiss sein....
Hallo
AntwortenLöschenDas sieht ja aus wie bei mir zu Hause. Bei mir ist es auch immer so. Beim Kochen und Backen. Ich bewundere Backsendungen, welche immer alles in Schälchen vorbereiten und dann nachher auch gleich wieder mit sauberer Schürze dastehen. Ich habe weder eine Schürze noch ist meine Mehldose aussen mehlfrei.
Auch ja und Rezepte, die sind ja da um sich nicht dran zu halten, denn meistens habe ich vergessen etwas dazu einzukaufen. Dafür habe ich Resten von anderem was man ja gleich mitverwursteln kann. Das schmeckt dann natürlich jedes mal anders und ich denke ich schreibs mir gleich auf.
Dann die Frage von Gästen... könnte ich mal das Rezept haben, muss ich schmunzeln. Gibt es so nicht und funktioniert nur in einer kleinen Chaos-Küche.
Aber ich versuch das Rezept natürlich aus, welches du abgedrurckt hast und mache auch so was wie eine schöne Rolle draus.
Herzliche Grüsse