Donnerstag, 28. Juli 2011

Kurzer Zwischenbericht

Grusel grusel. Aber es wäre ja auch komisch, wenn immer nur alles glatt gehen würde.

Hinflug war katastrophal. Miss R. hat krakeelt und Party gemacht wie das so ihre Art ist und war durchaus nicht bereit, länger als 30 min auf dem 8Std Flug zu schlafen. War schon mit zwei Erwachsenen recht anstrengend. Vor dem Rückflug graut es mir jetzt schon. In NY hat sie noch bis nachts um drei nach deutscher Zeit durchgemacht-- das war unglaublich-- , leider ist sie dann aber trotzdem um drei amerikanischer Zeit aufgewacht. Und tut es seitdem Nacht für Nacht für Nacht. Völliger Jetlag. Sie ist dann auch nicht mehr zum Schlafen zu bewegen, obwohl es draußen stockdunkel ist. Himmlisch. Ich bade, wickle, spiele also Nacht für Nacht mit Madame, die sich ihren Schlaf dann häppchenweise tagsüber holt.

Besonders die ersten zwei Tage war das ätzend. In einem Haus ohne Möbel, ohne Spielzeug, ohne Kaffeemaschine und überhaupt ohne alles sind solche Nächte nochmal nerviger, als zu Hause in gewohnter Umgebung und mit voll eingerichtetem Kinderzimmer.
Und die Tage waren ja ebenso anstrengend. Klar denkt man es gibt Schlimmeres, als ein Haus einzurichten, aber ehrlich gesagt, viel Spaß macht es echt nicht. Zumal hier 40 Grad im Schatten sind und das auch nicht gerade meine Laune hebt. Immerhin- der Ikeadeliveryman kam und hat auch das Wichtigste mitgebracht- außer dem Allerwichtigsten, einer Matratze. War ausverkauft. Haha.

Die anderen Deliverys laufen nicht ganz so gut. Aber eben genau so, wie ich es erwartet habe- UPS gibt zwar immer sehr lange time slots, an denen man zu Hause sein muss, wenn man sein Paket bekommen will (zB 9-13 Uhr), halten sich dann aber nicht dran. Auch ein vorsorglich an die Tür gepeppter Zettel mit der Bitte anzurufen, sollten sie früher kommen (ich war nur eben im Supermarkt nebenan und es war 8!!!) wird geflissentlich ignoriert und der "Konnte nicht liefern" Zettel fröhlich danebengepeppt. Gestern, als ich das beim Nachhausekommen sah, habe ich wirklich mal kurzzeitig die Nerven verloren und mitten auf der Straße angefangen zu heulen. Schlafentzug und Heimweh nach Söhnchen haben mein Nervenkostüm wohl etwas dünn werden lassen... Die Timewarnerjungs waren dann da und meinten, alles getan zu haben, was sie sollten (sie haben auch brav Kabel verlegt und ein anständiges Loch gebohrt), als sie gingen, taten es aber weder Internet noch Fernseher- nur das Telefon, das ging. Als ich zart andeutete, sie wären doch gekommen, damit anschließend alles läuft, klärten sie mich auf, das sei falsch gedacht, sie könnten ja auch nicht in die Wände gucken, da sollte mein Mann sich was überlegen. Zum Glück haben wir hier einen technisch sehr begabten Freund, der schnell rausfand, dass nur ein Kabel fehlt. Wieso das die Fachmänner nicht wissen, ist mir schleierhaft---

und so geht das den ganzen Tag. Heute ist Donnerstag und die Hälfte dessen, was wir schaffen wollten (also: ich), ist nicht geschafft. Aber so ist das wohl immer, nicht nur in Mikaka. Und erst recht, wenn man ein 15 Monate altes Kind dabei hat, dann schafft man eigentlich gar nix anderes.

Morgen nimmt V sich zum Glück frei. Ich muss nämlich zu der Kindergartentrulla und ich glaube, wenn ich da mit Miss R. auftauche, werden wir gleich einen schlechten Start haben. Ist bestimmt nicht appropriate.

So weit der nicht gerade enthusiastische Zwischenbericht. Nächstes Mal hoffentlich wieder positiver....Drückt bloß die Daumen für den Rückflug.

Samstag, 23. Juli 2011

Stippvisite NY

Melde mich für eine Woche ab. Wir sind in NY.

Drückt die Daumen, dass:

-L. der Urlaub bei meiner Schwester gefällt
- es ihrer Familie mit L. gefällt
- der Ikeadeliverymann
a) kommt
b) die richtigen Sachen mitbringt
-die Jungs von Time/Warner nicht ALLE Wände aufstemmen, um ein einziges Kabel zu legen
- das Babybett doch noch vor Ende November geliefert werden kann
-die Kindergartenleiterin nicht so ne Zicke ist, wie es am Telefon scheint
-es vielleicht doch etwas weniger als 40 Grad im Schatten sein werden
-Miss R uns nicht schon im Flugzeug in den Wahnsinn treibt und die Zeitverschiebung halbwegs verpackt---

und überhaupt alles irgendwie klappt.

Muss jetzt schnell noch Koffer packen, Kindergartenunterlagen zusammen suchen und das 317. mal versuchen, den Ikeadeliverymann zu erreichen.

Mittwoch, 20. Juli 2011

Schörlchen Hommage

Vor drei Jahren waren die Schörlchen im "Haus am See" - siehe oben. Eigentlich wollten wir das ja jedes Jahr wiederholen, aber wie das Leben so spielt, hat das aus den verschiedensten Gründen nicht geklappt. Irgendeine war immer schwanger, stillend oder im Umzugsstress.
Dieses Jahr aber hatten wir eine generalstabsmäßige Planung. K., in deren Familienbesitz das Haus am See sich befindet, hatte schon an Weihnachten Terminvorschläge rumgeschickt, und es gab, oh Wunder, eine Einigung. Alle Termine und Urlaube wurden brav woanders hingelegt und die Schörlchenmänner, die gleichzeitig Väter sind, verpflichtet, ein Kinderwochenende einzulegen. Letztes WE fand also das Haus-Am-See-Revival statt. Letztes Wochenende? Ja- und zwar ohne mich, denn, richtig, ich habe Kisten gepackt. Grrrrr....

Da ich aber an diesem Wochenende besonders viel an die Mädels gedacht habe, habe ich gedacht, ich kann ja auch mal was über sie schreiben... einfach so, weil sie meine Freundinnen sind.

Warum wir Schörlchen heißen? Naheliegend- uns eint eine große Affinität zu einem kühlen alkoholischen Getränk. Drei bis sieben Weinschorlen lassen unsere ohnehin nicht gerade ruhige Grundstimmung in aller Regel überschnappen und wir sind (in jungen, das heißt kinderlosen, Jahren ) mit schöner Regelmäßigkeit als letzte aus irgendwelchen Bars herausgefegt worden, weil das Geschnattere kein Ende nehmen wollte. Je mehr der sechs Hühner sich auf einem Haufen befinden, umso schlimmer. Wer den treffenden Gruppennamen aber aufgebracht hat und in welcher Situation konkret, weiß ich nicht mehr.

Es gab Zeiten, da wohnten wir alle nahe beieinander und sahen uns regelmäßig. Inzwischen sind wir in alle Winde verteilt und selbst die drei, die im weitesten Sinne noch im Rheinland leben, schaffen es nicht öfter als alle paar Wochen, sich zu sehen. WENN wir uns aber sehen, ist es eigentlich, als wäre kaum Zeit vergangen. Das Versäumte aus den Leben der anderen wird in der ersten Nachtschicht aufgeholt, so dass man sich in der zweiten Nachtschicht den alten Geschichten zuwenden kann. Unisono wiederholen wir immer wieder das "Best Of" der Schörlchenerlebnisse und werden nicht müde, uns darüber kaputtzulachen.

Die Schörlchen sind mir lieb und teuer- und werden es immer sein.

A alias Sporty habe ich 1992 im Audi Max kennengelernt. Sie hatte aufgedrehtes Blondhaar und -unvergleichlich- die blau/weiße MCM-Kollektion (vom Schlüsselanhänger bis zur Handtasche). Sie trug Closed-Jeans und immer Turnschuhe, ich hingegen von Kopf bis Fuß H&M und immer High Heels. Außerdem war sie mit dem Knaben zusammen, der von 14-17 mein großer Schwarm (ja, so hieß das damals noch) gewesen war. Trotzdem mochte ich sie vom ersten Moment. Nach dem gemeinsamen Einkauf von Gardinen für ihre Studentenwohnung und der spontan folgenden ersten durchzechten Nacht waren wir "bff" wie man heute sagt. Und sind es geblieben, denn ein Jurastudium schweißt zusammen, soviel kann ich sagen. A ist meine Trauzeugin und ich Taufpatin ihres ersten Kindes, und beides bedeutet mir sehr, sehr viel.

G ist unsere Fashionista. Sie weiß immer genau, ob gerade taupe oder doch eher flieder in ist. G gehört eigentlich in die Modebranche, sie glaubt uns nur noch nicht so recht. Natürlich wird sie es eines Tages auch sein und eine "Bouticke mit dem Papst in Wuppertal" eröffnen. Heureka, und wir alle werden gnadenlos verbilligt einkaufen. Ich kenne keinen Menschen, der sein Licht so konsequent unter den Scheffel stellt, gleichzeitig so unglaublich warmherzig ist und dazu einen so trockenen Humor hat. Schön, dass es Dich gibt!

K, das Nesthäkchen, kam spät in unsere Schörlchentruppe. Ihr damaliger Freund war mit unseren Männern befreundet, und sie kannte mehr oder weniger niemanden in D., was sich aber natürlich schnell geändert hat. Denn K ist ein echtes Goldstück. Unser Herz hat sie im Sturm erobert und ist seitdem ein Schörlchen mit Leib und Seele.Wenn K in den Raum kommt, geht die Sonne auf. Sie hat so eine unglaublich fröhliche Aura, dass man davon immer angesteckt wird. Ich glaube tatsächlich, ich habe K noch nie schlecht gelaunt erlebt.
Bemerkenswert ist K´s interessanter Wickelschaltick. Ob Sommer oder Winter, ohne eine Lage wickeligen Stricks um den Hals, um die Taille oder über die Schultern habe ich sie noch nicht gesehen. Das sieht bei ihr auch immer klasse aus, wenn ich mal inspiriert versuche nachzuwickeln, geht das aber irgendwie immer in die Hose.

S ist unsere Stimmungskanone. Es gibt einfach keinen unterhaltsameren Menschen auf der Welt- das meine ich 100% ernst. Jede Autofahrt, jedes Telefonat, jeder Abend mit ihr ist einfach lustig- auf jeden Fall !!! S ist außerdem höchstwahrscheinlich die Luxusverliebteste von uns allen. Ihr Spitznamen war immer "Porsche Schörlchen"- seit sie aber tatsächlich einen fährt, macht der Name irgendwie keinen Spaß mehr. S führt gemeinsam mit mir die Alterspyramide unserer Truppe an, aber faszinierender Weise sieht man es ihr nicht an. Ob Mentholzigaretten jung halten oder es einfach die guten Gene sind (man könnte auf diese Idee kommen, wenn man sich ihre Frau Mama anschaut) - man weiß es nicht. S. liebt ihren großen Don und ihren kleinen Hund und kann nicht ohne Handcreme leben.
Unvergessen bleibt der Sommer 2003, in welchem S mich (natürlich gemeinsam mit den anderen Mädchen) von einem bitteren Liebeskummer geheilt hat. In ihrem (geliehenen) Porsche Cabrio cruisten wir durch die Gegend und hörten so oft Robbie Williams "Escapology" auf und ab, dass ich die CD ungelogen mindestens 5 Jahre nicht mehr hören konnte. Am Ende dieses Sommers, am 20.09. genau, besuchten S und ich A in MUC zum Oktoberfest - und einer der schönsten und denkwürdigsten Tage meines Lebens begann. S stellte mir an diesem Tag meinen zukünftigen Mann vor, was natürlich keiner von uns damals wusste. Diesen Sommer und vor allem dessen Ende, liebste S, werde ich niemals vergessen, und ich danke Dir von Herzen dafür.

Ei ist die Frau, die früher immer Klassensprecherin war. Ich weiß nicht wirklich, ob sie es war, aber sie ist unbedingt der Typ dafür. Nicht, dass sie die Diplomatischste wäre, sie vertritt ihre Meinungen vielmehr mit allem Herzblut- das kann durchaus auch mal anstrengend sein. Aber sie hat das, was die Amis "Likeability" nennen- einen unglaublich hohen Sympathiewert. Setzt Ei bei einer Hochzeit an einen beliebigen Tisch mit Fremden- die Unterhaltung läuft an diesem Tisch auf jeden Fall. Ei mag einfach jeder- ich kenne tatsächlich niemanden, der sie je unsympathisch gefunden hätte. Ei ist eine Leseratte und steht auf modernes Design, außerdem ist sie der beste Musik-Zusammensteller der Weltgeschichte. Wann immer ich Ei besuche, ist es irgendwie wie nach Hause kommen. Ohne sich groß zu stressen, zaubert Ei einfach eine heimelige Atmosphäre. Das beschert ihr Dauerbesuch nicht nur von erwachsenen Freundinnen, sondern auch von allen Kids der Nachbarschaft- das hat man nun davon.


Liebe Mädchen, Ihr alle seid etwas Besonderes und ich bin sehr froh, dass es Euch in meinem Leben gibt. Beim letzten NY Aufenthalt kamen 4 von Euch 5en angereist. Ok, inzwischen gibt es ein paar mehr Kleinkinder in unseren Leben. Man darf also gespannt sein, wie die Quote diesmal ausfällt. Ich freue mich über jeden Einzelnen und auch die dazu gehörenden "Anhänge"!

Kisten gepackt und abgeholt

Das letzte Wochenende haben wir mit Kistenpacken verbracht. Ein zweifelhaftes Vergnügen, aber immerhin, wir haben alles geschafft. Verblüffend: obwohl anschließend die halbe Garage voller Kisten stand, ist das Haus immer noch voll. Wahnsinn, was man so ansammelt, besonders, wenn man Kinder hat.

Heute wurden die Kisten auch gleich abgeholt, gemeinsam mit einem halben Fuhrpark: Fahrrädern, Dreirädern, Laufrädern und allem, was sonst noch Räder hat. Da die Reise per Schiff so ca. 6 Wochen dauert, war es auch wirklich nicht zu früh für die Kistenaktion.

Die Packerei bot natürlich mal wieder Anlass, mit L. über den Umzug zu sprechen und so langsam sickert es glaube ich bei ihm ein. Er war in den letzten zwei Wochen sehr eigenartig drauf, offensichtlich ziemlich überfordert, denn er hat mehrfach geäußert, er wolle wieder ein Baby sein und am liebsten wieder in Mama´s Bauch wohnen. Er wollte nicht mal mehr in den Kindergarten und hat dort morgens richtig schlimm geweint (das hatten wir nicht mal in der Eingewöhnungszeit vor einem Jahr). Furchtbar. Ich fürchte, die kommende Zeit wird ihm weiter einiges abverlangen, und ich versuche wirklich, ihm alles gut zu erklären. Ich hoffe nur, sein Urlaub kommende Woche bei meiner Schwester klappt.

Dienstag, 19. Juli 2011

Nachtrag: Urlaub

Wir waren ja nun das erste mal in unserem Leben in einem Rundum-Sorglos (neudeutsch: All- In) Cluburlaub. Nicht, dass wir in den letzten Jahren noch groß mit Rucksack aufgebrochen wären, um die Welt zu erkunden. Isomatten und Zelte verstauben, seit ich meine Zwanziger hinter mir gelassen habe, im Keller, und werden höchstens einmal herausgeholt, wenn wir Freunde ohne Gästezimmer besuchen (also: die Isomatten. Die Zelte bewahren wir auf, weil ich davon ausgehe, dass ganz bald wilde Jungsherden es viel cooler finden werden, in unserem Garten zu nächtigen als in L´s Kinderzimmer....). Wir haben, seit Kinder da sind, meist Ferienhäuser oder -wohnungen, mal mit Freunden, mal ohne, gemietet. Irgendwie ist dann aber doch ein Großteil des Tages, wie eben zu Hause auch, damit draufgegangen, einkaufen zu gehen, Tisch zu decken, Spül- und Waschmaschine ein- und wieder auszuräumen, Essen zu kochen (irgendein Kind hat immer Hunger), zu fegen und so weiter und so fort. Diesmal wollten wir es bewusst mal anders machen. Und es war ehrlich gesagt genauso, wie wir es uns vorgestellt hatten. So ein Cluburlaub hat Licht und Schatten.

Toll ist mit kleinen Kindern, dass man sich eben um die Ranschaffung des Essens gar nicht kümmern muss- quasi ganztägig gibt es eine große und durchaus auch gesunde Auswahl an Essen. Das ist natürlich in jedem "normalen" Hotelurlaub auch so. Der Strand ist vor der Tür, der Babypool und Spielplatz ebenfalls. Ganz toll in diesem Club: Babybetreuung. Die kleine Miss hat von ca. 9 bis mittags gegen 1 schöne Stunden in einem sehr hübschen, klimatisierten Kindergarten mit wirklich exzellenter Betreuung verbracht. Wir bekamen Milchpulver, Wasserkocher und Windeln, so viele wir eben brauchten, sowie ein Babyphon, das tatsächlich funktionierte. Auch die Angebote für die Größeren sind klasse- mit Verkleiden, Muffins Backen, Kinderdisco und diesem ganzen Kladderadatsch, der Kindergartenkindern eben gefällt. Nach einigen Tagen hatte L. sich in seinem Kinderclub eingegrooved, und wollte meistens dort gar nicht mehr weg. WENN es den klappt, dass beide Kids sich gleichzeitig fremdbetreuen lassen, ist es natürlich klasse, auch mal wieder als Paar an den Strand gehen oder Sport machen zu können, und nicht nur im Schichtbetrieb. Wenn man dies allerdings ERWARTET, wird es totsicher nichts- wie bei uns am Hochzeitstag.
Das Sportangebot ist groß (kann man aber als Eltern vielleicht nicht unbedingt alles nutzen, immerhin habe ich aber geschafft, jeden Tag irgendeine Art von Sport zu machen- das war in früheren Urlauben nicht so, wenn man das Ausräumen von Waschmaschinen nicht als Sport zählt).

Der große Clubnachteil: man hat nach einigen Tagen ein bisschen das Traumschiffsyndrom-immer die gleichen Nasen, die man sieht, und denen man irgendwie auch nicht "entfliehen" kann, denn -logisch- alle Eltern sind grundsätzlich zu ähnlichen Zeiten an den gleichen Plätzen anzutreffen. Ob man die Anlage verlässt, bleibt einem natürlich völlig selbst überlassen, wir haben uns diesmal aber bewusst dagegen entschieden, weil wir mit den Kleinen eben keine Lust hatten, im Bus durch die Hitze zu schaukeln, um Städte oder Kirchen zu besuchen. Das führt nun aber dazu, dass unsere Mittelmeerinsel ebenso gut Wanne-Eyckel hätte sein können und ich einfach GAR nichts über den Ort, den wir besucht haben, weiß. Reisen bildet - Fehlanzeige. Logisch. Ich kann aber vermelden, dass ich es immerhin mal wieder geschafft habe, in 10 Tagen 3 Bücher zu lesen. Die größte Leseratte der Welt schafft nämlich, seit sie Kinder hat, Bücher einfach wochenlang halbgelesen herumliegen zu lassen, bis sie nicht mehr weiß, ob der Held Aramir oder Boromir heißt -und nach der dritten Zeile regelmäßig in einen komatösen Schlaf zu sinken. Also doch eine Art Bildung im Urlaub. Ähem. WAS für Bücher ich gelesen habe, weiß ja keiner.

Donnerstag, 14. Juli 2011

Die Schildbürger

waren im Einsatz. Da habe ich mich gestern mit meiner Mamafreundin S. hier aus H., ihrer Tochter und meinem Sohn (Kindergarten Dreamteam) heroisch und in mütterlicher Selbstaufgabe zum VOLKER ROSIN Konzert gewagt. Wir waren natürlich der Annahme, die Kinder, die die Musik des graugelockten und schnauzbärtigen Herren lieben, würden ausflippen vor Freude. Es sah auch erst gut aus. Es gab Kuchen, das war schonmal ein Einstieg nach L´s Geschmack. Die ´Vorgruppen` - diverse Kindergartenchöre- waren, wie das bei nem Konzert eben so ist, qualitativ eher mäßig, aber L. und F. hatten Spaß und L. tanzte vergnügt in den Gängen und vor der Bühne. Das war aber scheinbar nicht gewünscht. Die Gänge und der Platz vor der Bühne müsse frei bleiben, wurde angesagt (warum nur???), darum scherten die Kids sich natürlich erstmal nicht. Nachdem L. aber das zweite mal von einer matronenhaften Ordnerin angesprochen wurde, war es um sein Selbstbewusstsein geschehen. Er weinte und wollte keinen Millimeter mehr von meinem Schoß herunter, und auch weder Arme bewegen, noch mit den Füßen wippen, denn "wir dürfen das nicht" heulte er. Was für ein Blödsinn ist das denn? Da heißt das Kinderkonzert "Bewegung macht Spaß" und der schnauzbärtige Sänger führt Kinderdisco-Choreos vor, und die Kinder müssen auf ihren Plätzen bleiben? Keine Ahnung, wer sich das ausgedacht hat, aber es war mein Aufreger des gestrigen Tages.

Versöhnen konnten wir L. und F. mit einem Happy Meal (Seufz)- da war die Welt wieder in Ordnung und die beiden spielten bestens gelaunt mit ihren unsagbar häßlichen Giveaway-Monstern aus der Kindertüte. Zum krönenden Abschluss klappte dann auch noch der Toilettengang meines Sohnes trotz des Fehlens von Sitzverkleinerung und Treppchen, da war Mama dann auch wieder glücklich.

Mittwoch, 13. Juli 2011

Das verflixte 7. Ehejahr...


....ist nun angebrochen. Irgendetwas sagt mir, dass ich keine Angst vor dem offensichtlich schwierigsten Ehejahr zu haben brauche. Ich nehme an, es wird aufregend, interessant, lustig-- und viel zu schnell vergehen, wie bis jetzt jedes Ehejahr. 6 Jahre- wo sind sie nur schon wieder hin? Doch, es ist viel passiert, wenn man es genau bedenkt. Wir haben zwei über alles geliebte Menschlein gezeugt und geboren. Wir haben geliebte Menschen verloren. Wir sind über den großen Teich gezogen und zurück. Und nun wieder hin. Wir haben Wohnungen gewechselt, Reisen gemacht, neue Freunde gefunden. Dennoch ist im Nachhinein die Zeit rasend schnell vergangen und ich fürchte, so wird sie nun, je älter man wird, immer schneller und schneller wegrasen, wie ein Zug, der so langsam richtig Fahrt aufnimmt. Als Kind war zum Beispiel die Zeitspanne von meinem Geburtstag bis zu Weihnachten eine halbe Ewigkeit - es sind aber nur 5 läppische Wochen, in denen ich heutzutage permanent fluche, wieso eigentlich schon wieder Weihnachten ist, kaum, dass ich Geburtstag hatte.

Zeit ist relativ. Aber ob sie nun schnell oder langsam vergeht, ich kann aus vollster Überzeugung sagen, ich war immer am glücklichsten, wenn ich mit meinem Mann zusammen war.

Unser Hochzeitstag kam im Urlaub und wir hatten vorher natürlich gedacht, wie praktisch, da kommen wir endlich mal zum Feiern. Da hatten wir die Rechnung aber ohne den Wirt gemacht, denn just an diesem Tag waren wir mit zwei ziemlich anstrengenden und knatschigen Kids voll beschäftigt. Für Besinnlichkeit war wenig Zeit. Der Tag endete immerhin mit Champagner und Meeresrauschen. Das hätte romantisch sein können, aber wir waren irgendwie zu müde, um in Hochzeitserinnerungen zu schwelgen. 6 Jahre ist es her, dass wir vor Gott und der Welt JA gesagt haben, und es war ein erinnerungswürdiger, wunderbarer Tag. Also erinnere ich mich heute, schaue Fotos an, denke an viele viele glückliche und lachende Gesichter - und freue mich.

Dass ich erst jetzt dazu komme, liegt wie auch das Brachliegen dieses Blogs in den letzten Wochen an zwei kleinen Supermonstern, die sich leider zur gleichen Zeit entschieden haben, krank zu werden, und mir in der letzten Woche keine ruhige Minute gelassen haben. Miss R. bekommt eigentlich nur Zähne, das hat aber ihren Anstrenglichkeitsfaktor, der ohnehin schon eher hoch ist, nochmal potenziert. Herr L. hingegen wurde/wird von einem eigenartigen Virus heimgesucht, der eigentlich nur abends Fieber, zum Ausgleich aber ganztägig schlechte Laune verursacht. Meine Laune ist dementsprechend auch nicht gerade blendend und die Urlaubserholung schon fast wieder dahin....

Aber nun ist der Bloganfang wieder gemacht und ich hoffe, ich schaffe es in den kommenden Tagen, am Ball zu bleiben.

Prost, auf die nächsten 6 Jahre!