Freitag, 25. Mai 2012

Lieblingsfoto Mai 2012


Und weil ich jetzt ein Weilchen Blogpause mache, hier schon mal das Lieblingsfoto für Mai: Das momentan hochbettfaszinierte Söhnchen baut schon Sonntag morgens um halb sieben Hochbetten für die "Ritters". Denn: "Dann kriegen die wenigstens eins!"

Große Schritte


Große Schritte beim kleinen Mädchen. Sagte ich nicht gestern noch: "Wenn R. nun noch das K richtig spricht..." - und prompt antwortete sie abends auf die Frage ihres Vaters, wie denn das "ekeliche" Krabbeltier heißt, das sie ständig unter der Couch sucht: "Kakalade!" Und heute ist sie mal eben den ganzen Weg zum Kindergarten und zurück mit ihrem Roller gefahren. Das ist ein strammer 20min-Marsch- ein Weg. Ok, es hat auf diese Weise eine halbe Stunde pro Weg gedauert, ich fand das dennoch beachtlich. Wenn sie nicht gerade knatscht, singt oder tanzt oder erzählt sie. Jeder Tag: Riesenschritte. Manchmal sehe ich das kleine Mädchen schon mit einer Schultüte vor meinem geistigen Auge. Ständig bin ich ganz schrecklich stolz und muss gleichzeitig schnell ein Tränchen verdrücken.  Ist es beim zweiten Kind noch ein bisschen schwerer, weil man weiß, es kommt keines mehr nach? Dies wird das letzte Mal sein, dass man einen knappen laufenden Meter auf einmal wie der Blitz mit dem Roller vorbeiziehen sieht? 


Ich gehe jetzt mal Koffer packen. Ein bisschen Deutschland, ein bisschen Shanghai. Vielleicht melde ich mich zwischendurch, aber ich bezweifle es. Die Deutschlandwoche ist schon reichlich ausgebucht mit Playdates für Mama und Kids. Aber in zwei Wochen bin ich spätestens wieder da. Allen, die sich hier tummeln (irgendwie sind es inzwischen doch deutlich mehr, als ich "kenne"- was mich natürlich freut), wünsche ich eine gute Zeit!


Donnerstag, 24. Mai 2012

Meine 2 mit 2


Man sollte immer ein zweijähriges Kind im Haus haben, habe ich letztens bei Anna Wahlgren gelesen, und ich stimme vollkommen zu. Zwei, das ist ein wunderbares Alter. Irgendwie hat natürlich jedes Alter seinen eigenen Zauber, wenn man die Entwicklung der eigenen Kinder beobachten kann. Die Säuglingszeit ist so... friedlich (so man ein Kind hat, das regelmäßig schläft, so wie es bei uns war). Die Babyzeit: toll. Das erste Lächeln, das erste Robben, Krabbeln, Hochziehen. Alles wundervolle Schritte, die einem das Herz aufgehen lassen. Und dann nach dem ersten Geburtstag, wenn sie laufen, da geht es richtig ab. Nichts ist mehr sicher vor neugierigen kleinen Kinderpfoten. Die Armbanduhr landet vielleicht in der Toilette und die Fernbedienung gerne mal im Hundenapf. Und das sind noch die kleineren Katastrophen. Im Fall von R allerdings war die Zeit zwischen einem und zwei Jahren sehr anstrengend für mich, was daran liegen mag, dass noch ein zweites Kind ebenfalls seine Aufmerksamkeit verlangt hat, aber bestimmt auch in ihrem sagen wir mal starken Charakter bedingt war. Ich habe dem zweiten Geburtstag also fast entgegen gefiebert, weil ich noch genau wusste, dass ich ihn bei L. als extremen "Milestone" vom Baby zum Kind empfunden habe. Mit zwei reden viele Kinder recht ordentlich, laufen sicher, haben alle Zähne, essen so ziemlich alles  - und werden überhaupt langsam etwas verständiger und weniger "wartungsintensiv". Hier war Söhnchen gerade eben zwei Jahre alt, steckte mitten in seiner ersten Trotzphase, ich war im dritten Monat schwanger und hätte abwechselnd vor Rührung heulen und dieses Kind vor Liebe auffressen können (wenn es nicht gerade trotzte, was oft der Fall war). Das lag sicher auch an den Hormonen, aber auch daran, dass der Bengel so unfassbar niedlich war:


Und hier R. mit zwei Jahren und einem Monat (und Tussiarmbändchen, hat Papa gekauft):


R. kommt mir älter und "weiter" vor, als L. es damals war, Kunststück, sie guckt sich allerhand bei ihrem Bruder ab und hat natürlich auch den berühmten Mädchenvorsprung. Aber dass sie nun bei ihrer Entwicklung die Siebenmeilenstiefel anzieht, das müsste nun auch nicht sein. Auf einmal geht Kinderwagensitzen gar nicht mehr- nur mit vielen Tricks für ein paar Minuten. Madame will Roller fahren. Auf einmal will sie kein Blau oder gar Grau und Schwarz mehr tragen (sie sagt dann, das seien L´s Kleider, er soll sie gefälligst anziehen!) dafür muss sie aber ALLES, ALLES "aussuchen", egal ob Strümpfe, Höschen oder Haarspangen. Natürlich möchte sie auch alles alleine anziehen. Das verzögert den Anziehprozess beträchtlich und das Ergebnis ist oft zweifelhaft. Hat sie vor einer Woche noch (normal in dem Alter) "d" für "g" gesprochen  (zB "dut") und "sch" ganz weggelassen oder mit einem "s" ersetzt , sagte sie gestern zu ihrer Puppe glasklar: "So, jetzt schlaf gut." Wenn sie jetzt auch noch Kaffee statt Taffee sagt, wird ihre Sprache komplett den Welpencharme verloren haben. Ich freue mich natürlich über jeden Schritt, aber wie immer bin ich auch wehmütig. Ich finde, sie könnte jetzt einfach mal ganz lange so bleiben, denn R. zu beobachten ist im Moment ein Riesenspaß. Auch sie könnte ich momentan - noch mehr als sonst- permanent kuscheln und knutschen (wenn sie mich ließe). Hach. Zwei Jahre, das ist wirklich ein supersüßes Alter, und so versuche ich wirklich, jede Stunde, die ich mit meinem kleinen Mädchen habe, ganz bewusst zu genießen. Denn auch diese magische Zeit wird bald Geschichte sein.

Possierliche Tierchen. Nicht.

Arrrrgh. Ich hasse New York.

Vorgestern Abend waren auf einmal die Mäuse zurück. Nach einem langen Winterschlaf. Natürlich keine Mausefalle und nicht mal ein HG im Haus (wie immer auf Reisen). Gestern nach dem Spielplatz also noch in einen Hardware Store eingefallen und mit Mausefallen bepackt nach Hause gekommen. Die Freude des Sohnes, dass er jetzt bald eine lebendige Maus als Haustier haben würde, konnte ich nur mit Mühe zügeln, indem ich ihm immer wieder erklärte, dass Mäuse nun mal nicht in Häusern leben, sondern draußen. Und da kamen wir heim und da saß auf der weißen Wand eine "Biiiene, ekelich", wie R. ganz aufgeregt bemerkte. Biene, schön wär´s. Das war die größte Kakerlake, die ich in meinem Leben je gesehen habe, größer sogar als Hugo und Ernst, unsere krabbelnden Mitbewohner in unserer Studentenbude in Kapstadt.

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich zum Baby werde, wenn es um Insekten geht. Ich habe eine ausgewachsene Phobie, und Kakerlaken stehen an oberster Stelle meiner Ekelpyramide, dicht gefolgt von Spinnen, Heuschrecken und Motten (!). Ich kann mir eintausend mal vorbeten, dass die Tierchen gaaar nichts tun, das nützt einfach mal überhaupt nichts. Alleine die Vorstellung, dass sie mir näher kommen als einen Meter, führt zu Schweißausbruch und einem fast übermächtigen Fluchtinstinkt. Leider kann auch die Anwesenheit meiner Kinder nichts daran ändern, obwohl mir klar ist, dass mein Verhalten sie wahrscheinlich auch nicht gerade unbefangen gegenüber Krabbelvieh werden lässt. Ist mir in dem Moment alles egal. Ich habe mich zwar erstmal tapfer mit einem Buch bewaffnet und versucht, dies gezielt auf das Vieh zu werfen (keine Chance, sie lebend zu fangen, nicht mal den Hauch einer Chance, dafür müsste ich ihr viiiel zu nah kommen!!!). Aber wer Kakerlaken kennt, weiß, dass sie viel zu schnell für solche Aktionen sind. Und ich muss ziemlich lustig ausgesehen haben, mit meinem Buch, einen Schritt auf das Vieh zu, aber sobald es in meine Richtung gekrabbelt ist, mit leicht unterdrücktem Schrei drei Schritte zurück. Und so habe ich zu guter Letzt eben meinem Fluchtinstinkt nachgegeben und den Rest des Abends mit den Kindern im oberen Stockwerk verbracht.

Ich habe aber mehr als mies geschlafen, denn im Ostwestfälischen ist mir nachts schon einmal eine Maus übers Bett gehuscht und im Südafrikanischen eine Kakerlake, und von daher weiß ich ganz genau, dass beide Viecher vor Betten im Prinzip nicht halt machen. Der HG musste, als er nachts heimkam, Fallen aufstellen und Antikakerlakenzeugs sprühen, aber kein Erfolg bisher. Brrrr....

Jetzt fehlen uns nur noch Bed Bugs, und dann haben wir alle typischen New Yorker Ungezieferplagen komplett.

Dienstag, 22. Mai 2012

Freundliche Gesichter

Es wird vielleicht Zeit, auch mal etwas Positives in meine Amerika-Waagschale zu werfen, nachdem ich hier sonst nur über fehlendes Graubrot und mangelhafte Waschmaschinen gemeckert habe.

Die Menschen hier sind ausgesprochen freundlich. Und das gefällt mir ausnehmend gut. Jeder Besucher stellt dieses Phänomen spätestens am zweiten Tag ganz erstaunt fest. Erstaunt kann man darüber auch im ersten Moment sein, denn NY gilt ja als eine Stadt, in der sich keiner um den anderen schert und die Ellenbogen besonders spitz ausgefahren werden. Mag in den Wolkenkratzerbüros auch so zugehen, auf den Straßen aber eher nicht.

Vielleicht ist es aber auch speziell deutsch, verkniesert und genervt guckend durch die Welt zu gehen. Ich weiß es nicht (und ich hab ja sogar noch das Glück, im Rheinland zu wohnen, wo zumindest so eine gewisse Grundfröhlichkeit herrscht - keine Widerrede jetzt!!!). Hier ist es nicht ungewöhnlich, einander Komplimente zu machen. "I like your Shirt", "Uh, how pretty, the colour of your scarf fits your eyes", "your kids are adorable" - habe ich alles heute Morgen auf dem Weg zum/vom Kindergarten schon fröhlich zugerufen bekommen. Die Menschen werfen mir aufmunternde Blicke zu, wenn Töchterchen sich nicht in den Wagen setzen lassen will, sie heben Schnuller und Socken auf und rennen mir damit hinterher, sie scherzen mit meinen Kindern und freuen sich wie verrückt, wenn ich ihnen Türen aufhalte ("You are such a sweety") oder sonstwie aufmerksam bin. Man bedankt sich beim Busfahrer, wenn man aussteigt und der ruft einem dann "you ´re welcome, honey" hinterher, egal, ob man 6 oder 60 Jahre alt ist.

Ich mag das. Denn es hebt einfach auch die eigene Stimmung, auch und gerade an Tagen, an denen man vielleicht unausgeschlafen ist oder sich über irgend einen banalen Blödsinn sorgt. Sobald ich diese Tatsache aber in irgend einem Gespräch erwähne, kommt so sicher wie das Amen in der Kirche folgende Reaktion: "Ja, die Amis sind halt sooo oberflächlich." Knüs mi?

Kann ein ganzes Volk oberflächlich sein? Ist es nicht auch reichlich oberflächlich, so etwas in der Allgemeinheit zu behaupten? Und, ehrlich gesagt: selbst wenn es stimmt, selbst wenn all die freundlichen Menschen, die mir heute begegnet sind, tatsächlich oberflächlich sein sollten: so what? Ich will sie alle ganz gewiss nicht heiraten! Wenn ich die Wahl zwischen einem tiefsinnigen, aber unfreundlichen Busfahrer oder einem Fröhlichen, der vielleicht nie einen Philosophiekurs besucht oder über Weltpolitik sinniert hat, habe, welchen würde ich wohl wählen?

Ja, es gibt sie auch hier, die knurrigen, genervt guckenden Menschen (wenn auch seltener als zu Hause). Gerne auch mal hinter einer Theke. Und dann frage ich mich schon oft, was diese Sonnenscheinchen wohl veranlasst, ausgerechnet im Service zu arbeiten und wer zum Kuckuck die eigentlich eingestellt hat. Aber dann versuche ich den Trick, den ich hier gelernt habe: "I like your Shirt!" (plus aufmunterndes Lächeln) und, oh Wunder, manchmal wirkt es -und das Gegenüber lächelt zurück.

Montag, 21. Mai 2012

The Visitors

Meine Kindergartenmamafreundinnen aus H. waren da. Obwohl eigentlich 6 Kinder dazu gehören, kamen sie nur mit einem im Gepäck. Und das eine hat dann auch noch der HG zwei ganze Tage auf das Schönste bespaßt, neben seinen eigenen, so dass wir vier Frauen viel shoppen, sightseen und sogar ausgehen konnten. Bin sehr stolz auf den liebsten Ehemann, denn er hat tatsächlich wie ein Löwenbändiger die Kids durch den Central Park und Coney Island gejagt und keine Kleine-Jungs-Wünsche offen gelassen (incl. einem scheußlichen Plastik-Sponge-Bob-Kuscheldingens). Er wird wohl auf ewig als Kidsflüsterer von NY in H. gehandelt werden.



River Café. Wahrlich kein Geheimtipp, aber immer wieder lohnenswert.



Und besonders nett: Brooklyn Bridge komplett in Schokolade:




Söhnchen hatte übrigens auch seinen Spaß. Die Jungs waren nach ca. 30 Sekunden im Spielmodus, als hätten sie sich gerade gestern verabschiedet. Der Abschied nach 4 Tagen war dann allerdings auch herzzerreißend.




Schön, dass Ihr da wart.

Montag, 7. Mai 2012

Huch...



Das is jetzt aber echt ein bißchen sehr kurz geworden. Der HG hat erstmal spontan stramm gestanden und salutiert, als er seinen Sohn Freitag Abend erblickt hat. Und Söhnchen ist nicht so richtig begeistert. Nja, wächst ja wieder!

Freitag, 4. Mai 2012

Frage-Foto-Freitag

Ich habe keine Ahnung, wo die Wochen im Moment bleiben; in jedem Fall ist schon wieder Frage-Foto-Freitag:


1.) Eine Erkenntnis der letzten Monate?


 Die Zeit verfliegt absolut unbarmherzig. Also probiere ich, öfters mal ganz bewusst den Moment zu genießen, auch wenn 1000 andere Dinge zu tun wären.


2.) Was verschenkst Du gerade gern?


 Zartrosa Wölkchen, auch unter dem Namen Pfingstrosen bekannt.


3.) Über welches Geschenk hast Du Dich in letzter Zeit irre gefreut?


 Familie da zu haben. Und, dass besagte Familie zugesagt hat, die Kids demnächst in Gemeinschaftsarbeit eine Woche zu betreuen, damit ich mit dem HG (Herrn Gemahl) nach Shanghai fliegen kann. 


4.) Was ziehst Du an, wenn Du weißt: heute wird es tough?


 Mehr Make Up als üblicher Weise. Pokerface und so.


5.) Dein Highlight der Woche


Radio City Music Hall am Montag Abend: Endlich mal wieder das erhebende Gefühl, den Altersdurchschnitt einer Veranstaltung durch meine Anwesenheit zu senken. Haha. Ich werde noch drüber schreiben...

Mittwoch, 2. Mai 2012

Lieblingsfoto April 2012


Die kleine Miss lässt sich ungerne an die Hand nehmen. Jedenfalls von mir. Aber ihr "Buda", der darf das. Und so bietet sich mir derzeit recht häufig ein solches Bild. Es rührt mich - natürlich.

Der April war so, wie er eben zu sein hat: launisch. Von Planschbeckentagen, die so heiß waren, dass ohne Klimaanlage gar nichts ging, bis zu ungemütlichen, kalten Schauern und sogar Hagel war alles drin. Wir hatten hier teilweise eine enorme Überbevölkerung und mussten Matratzenlager aufschlagen, weil unser kleines Gästeapartment überbucht war. Viele Tage im April waren aber auch "dreisam." Es war ein schöner Monat.

Dienstag, 1. Mai 2012

Date: You, me and Miss Liberty



Nach langen Wochen ist der Herr Gemahl wieder im Lande, was nicht nur bei den Kids für einen sprunghaften Ansprung im Laune-Barometer gesorgt hat. Und Samstag hatten wir dann auch mal wieder eine "Night Out", und haben uns mit Frau Freiheit getroffen. Es war kalt und windig, aber auch romantisch!