Freitag, 30. November 2012

Children´s Museum Of The Arts

Nachdem Söhnchen mir wieder und wieder erklärt hat, dass er in NY keinesfalls und nie-nimmer-nicht in den Kindergarten wolle, habe ich das mal akzeptiert und so stehen lassen, allerdings dafür gesorgt, dass wenigstens das permanent "IchwillKinnagaaten"-rufende kleine Mädchen diesen besuchen kann, zumindest drei mal die Woche (bis zu den Weihnachtsferien in zwei Wochen). Ich dachte mir, hey, ist ja auch ganz nett, an den Kindergartentagen der kleinen Miss kann ich ja mit dem großen Sohn auch schon dies und das unternehmen, Ausflüge nach Manhattan, Museum, Bibliothek und auch mal Shoppen etc - eben alles, was mit R. im Schlepptau noch mühsam ist. Gestern war es also so weit und das kleine Mädchen rückte im Kindergarten ein. Nach Anfangsverwirrung, wo denn ihre "Wühlmäuschen" seien, blieb sie dann auch ganz fröhlich dort. Ich hatte mir für gestern vorgenommen, mit L. das NY Aquarium auf Coney Island anzusehen, das recht bekannt ist, und das ich im Sommer immer mal mit den Kids besuchen wollte, dann aber immer wieder aufgeschoben habe. Tsja, und nun ist es sandybedingt geschlossen, was ich mir wirklich auch vorher hätte denken können, schließlich liegt es genau am Meer. Kurz entschlossen habe ich also umdisponiert, bin mit Söhnchen nach Manhattan gefahren und wir haben das "Children´s Museum of the Arts" besucht. Ein Museum, das sich ganz der Kreativität von Kindern widmet. Neben einer ordentlichen Anzahl von ausschließlich von Kindern erschaffenen Exponaten gibt es vor allem "Kreativitätsstationen" für verschiedene Altersstufen, an denen die Kids sich künstlerisch austoben können. Es werden natürlich auch zahlreiche Mal- und Töpferkurse angeboten. Söhnchen hat es ganz gut gefallen, die Rutsche und das Bällebad waren letztlich aber noch interessanter als Knete und Wasserfarben. Ich könnte mir vorstellen, dass das Museum ein toller Rettungsanker für Eltern sein kann, die mit Kindern im Hotel in NY sind, und an Regentagen eine kindgerechte Abwechslung brauchen. Die Atmosphäre war wirklich freundlich-kreativ, der Eintrittspreis allerdings (typisch NY) gepfeffert. Im Anschluss an dieses nette Mutter-Sohn Happening sind wir noch in ein Manhattan typisches Lunch Restaurant eingefallen, wo Söhnchen mit großen Augen das hektische Treiben beobachtet hat, ich aber leider nicht fotografieren konnte, weil ich ebenfalls hektisch war (L´s und mein Essen balancieren, Besteck und Servietten organisieren, Kind mitschlüren, den nächsten freien Platz erobern, Tasche im Blick behalten, Handschuhe, Schal und Mütze vom Kind festhalten, Zeit im Auge behalten, denn Kind No 2 muss pünktlich abgeholt werden etc. pp.)

Also, ich fand den Mutter-Sohn Ausflug recht gelungen. Ok, es gab kleinere Nölereien bei den Wegstrecken, die wir zu Fuß von und zur U-Bahn zurücklegen mussten, aber das kenne ich ja nun schon so gut, dass ich die Meckerei völlig ausblenden kann. Aber Söhnchen hat es offenbar nicht ganz so gut gefallen, denn heute Morgen hat er sich doch ausgebeten, dass seine Lunch Box ebenfalls gepackt wird, wie die seiner Schwester, falls er vielleicht doch auch in den Kindergarten will. Und als wir das kleine Mädchen im Kindergarten abgeliefert hatten, wollte L. in seinem alten Kindergarten "auch mal gucken". Und obwohl die älteren Kinder sowohl in einem neuen Raum untergebracht sind, als auch zwei völlig neue Erzieher dort sind und er auch die meisten Kinder nicht kennt (die Kinder, mit denen er letztes Jahr im KiGa war, sind alle in der Vorschule, die hierzulande örtlich an die Grundschule gebunden ist), wollte er prompt dort bleiben. Ich bin baff. Und natürlich sehr stolz auf unseren Sohn. Und völlig überfordert mit der neugewonnenen freien Zeit. Und wie nutze ich sie- natürlich zunächst einmal mit Wäschewaschen und Aufräumen, und dann vor dem Computer. Aber jetzt gehe ich raus, juchhuu!

P.S.: Nee, ich glaube nicht, dass es an meiner Ausflugsperformance liegt, dass L. nun doch in den KiGa will. Ich glaube, er wollte einmal ganz bis zum Schluss austesten, ob wir ihn wirklich nicht "zwingen", wenn er nicht möchte. Und ohne Druck möchte er dann eben doch. Weil, seien wir ehrlich, soooo witzig ist es nur mit Mama auch nicht- das habe ich ihm vorher gesagt, dass ich auch Dinge zu tun haben werde und er sich auch mal selbst beschäftigen wird müssen. Das hat ihm ziemlich zu denken gegeben....spielen mit anderen Kindern ist wohl doch attraktiver. Gott sei Dank. Und nun gucken wir mal, ob es überhaupt bei dieser "Pro" KiGa Entscheidung bleibt. Ich bin gespannt.







Donnerstag, 29. November 2012

Holly P.

An der unsäglichen Petraeus Affaire kommt man dieser Tage nirgendwo vorbei. Nicht in Deutschland und noch weniger in Amerika. Soweit, so gut. Eigentlich ja nichts Besonderes. Nur: egal, welchen Kommentar man sich ansieht oder anhört, früher oder später kommt dann doch ein lapidares: "Ja, Hergott, wenn die Ehefrau auch so ein arger Besen ist..." - so oder so ähnlich zumindest der Tenor. Der gute David konnte quasi nicht anders, als sich außerehelich zu vergnügen, muss man doch verstehen, oder? Da könnte ich, mit Verlaub, das kalte Ko...en kriegen! Davon abgesehen, dass der gute Herr General in meinen Augen auch nicht gerade eine Sahneschnitte ist (was seine Frau zu rund ist, ist er zu hager- aber liebe Güte, sie sind halt auch beide keine 20 mehr), muss die Frau Nebenbuhlerin-Biografieschreiberin ja völlig fanatische Züge und nur eine mäßige Intelligenz haben, wenn sie einer mutmaßlichen Nebenbuhlerin anonyme Drohemails en masse schreibt. Alle bekloppt, außer Holly. Die scheint mir eigentlich ganz in Ordnung zu sein. Nur sollte sie den Alten jetzt mal stehen lassen, ihre konservativen Kostümchen ablegen, zum Friseur gehen, und den hämischen Kommentatoren mal zeigen, was ne Harke ist.


In the zone





Geschafft. Gestern war der erste Tag ohne nächtliches Aufstehen (alle haben bis viertel vor sechs geschlafen), ohne Mittagsschlaf, und dann folgend auch mit ordentlicher Müdigkeit abends. Leider hält meine Müdigkeit abends auch an... Zudem haben wir hier perfektes Winterwetter, kalt, aber sehr sonnig. Wir haben also unser erstes Spielplatzplaydate mit alten Freunden gehabt und überhaupt einen sehr angenehmen Tag verbracht. Jetlag überstanden, kann ich vermelden, und damit ging es dann alles in allem doch alles sehr glatt und zügig. Naja, hinterher ist ja ohnehin immer alles halb so schlimm. Auf jeden Fall empfinde ich schon so etwas wie "Alltag", auch wenn ich mir geschworen habe, aus den letzten Wochen als "richtiger" New Yorker alles herauszuholen, was (in Begleitung von zwei Kleinkindern) geht.

Söhnchen ist übrigens sehr guter Dinge und dafür, dass er eigentlich erst gar nicht her kommen wollte, doch ziemlich begeistert von allem, was er so wieder erkennt. Ich denke aber auch, das regelmäßige Zusammensein morgens und abends mit Papa gefällt ihm einfach sehr gut. Kinder sind ja doch Herdentiere und wollen am allerliebsten, dass immer alle zusammen sind. Nee, nicht nur Kinder, aber die vor allem. Ich kann mich ja ganz gut trösten, dass die Zeit der Trennung bis zum nächsten Mal gar nicht so lang ist, aber "drei Wochen" z.B. können in einem Kinderleben ja doch ein unglaublich langer Zeitraum sein, den man vorab auch kaum erfassen kann... Hier sind also alle derzeit sehr "flöhlich"!

Dienstag, 27. November 2012

Good Morning, Babes! Zeitverschiebung sucks.

Es hat wirklich etwas unfassbar Niedliches, wenn die kleine Miss ihr im Kindergarten und beim Kinderturnen erworbenes Liederrritual abspult, mit erstaunlicher Textsicherheit und inclusive Kieksern in der Stimme, sobald etwas höhere Töne ins Spiel kommen. Aber das Vergnügen ist um drei Uhr morgens dann doch zweifelhaft. Nach einem ausgiebigen Mittagsschlaf gestern hatte ich die Kinder sehr spät (um halb neun Uhr abends) ins Bett gebracht und gehofft, das würde den Durchbruch bei der Bekämpfung der Zeitverschiebung bringen. Aber egal, welche Tricks man auch anwendet, es dauert einfach seine Zeit, zumindest bei meinen Kindern (ich kenne auch solche, die direkt in der zweiten Nacht bis sechs Uhr morgens schlummern. Aber das sind wahrscheinlich auch die, die als Säuglinge mit drei Monaten durchgeschlafen haben). Und so ist es ja ganz gut, dass ich in den nächsten Tagen erstmal so gar nichts geplant habe und unseren Rhythmus den völlig zeitverdrehten Kids anpassen kann. Spaß macht mir das trotzdem nicht, in meinem zarten Alter verpacke ich dieses nächtliche Aufstehen nicht mehr besonders und fühle mich leicht zombiesque. Aber das kann ja nur besser werden....

Montag, 26. November 2012

NY Again again

Here we are again. Flug überstanden, Check. Das kleine Mädchen war weniger krakelig als gewohnt, aber ehrlich gesagt bleibt ein Achtstundenflug mit kleinen Kindern immer mindestens zwei Stunden zu lang, egal wie nett die Kinder sich verhalten. Der gefürchtete Jetlag kam mit Macht und bescherte mir um 2:30 hiesiger Zeit ein vergnügtes "Old Mc Donald had a farm" Ständchen, gefolgt von dem Befehl: "Mama, aufstehen getz. Sofort!" Nja... um 7:30 hatte ich folgerichtig das Gefühl, der halbe Tag läge schon hinter mir. Gähn und Doppelgähn!
Aber es ist schön, wieder hier zu sein. Bei strahlendem Sonnenschein und knackiger Kälte haben wir mit den Rollern die alte "Hood" zurück erobert, vor allem unseren Muffin-Shop, den Spielzeugladen und den Spielplatz. Nun gucken wir mal, wann wir die Zeitverscheibung verpackt haben werden. Daumen drücken!

Dienstag, 20. November 2012

Zuckerpaste?


Ähhhhh.... ich dachte heute Morgen, ich hätte mich verlesen, aber da stand (bzw. steht) tatsächlich dick und fett auf der Kinderzahnpasta: Ohne Zucker! Ach! Ist das jetzt so ähnlich sinnfrei, wie auf Haribotüten "ohne Fett" zu lesen ist (also einfach eine völlig überflüssige Beschreibung eines ohnehin selbstverständlichen Faktes), oder gibt es in deutschen Landen tatsächlich IRGENDWO eine Zahnpasta mit Zucker auf dem Markt, so dass diese Aufschrift irgend einen Sinn hätte ??? In beiden Fällen bleibt eigentlich nur Kopfschütteln.

Dienstag, 13. November 2012

A Little Boy´s Room











Auch in L´s Zimmer halte ich mich sehr gerne auf, auch wenn so langsam aber sicher ein paar Veränderungen anstehen: Das Kind möchte nun schon seit gefühlten 1000 Jahren ein Hochbett haben. Auch wenn ich kein Riesenfan von Hochbetten bin, denke ich, wird es darauf hinauslaufen, dass R. das von mir sehr geliebte Bett ihres Bruders erbt (es ist schlicht weiß und sie hat bisher nur ein Kleinkindikeabett - ich hätte eigentlich etwas Verspielteres, Runderes für sie hübsch gefunden als das sehr klassische Bruderbett, aber nun gut). Sollte ein Hochbett einziehen, wird das sicherlich dann die Gelegenheit, das Zimmer vom Kleinkind- zum Fastschonschulkindzimmer ein wenig umzugestalten. Der Kaufladen muss wohl demnächst mal verschwinden und entweder in das Kleinmädchenzimmer umziehen, wenn ich ihn anmalen kann, ansonsten passt das natürlich null in´s Farbkonzept. Oder eben auf den Flur zwischen den Schlafzimmern, wenn ich ihn nicht übermalen kann (ach, der HG wird sich freuen). Bei Söhnchen dominieren neben weiß, wie man sehen kann, die Farben rot und blau. Das Türkis und hellgrün aus der "Kleinkind"zeit wird langsam abgelöst von stärkeren Farben. Und ohnehin liebt das Kind momentan ja am meisten schwarz und hätte gerne schwarze Wände. Ja, nee, is klar! Die hüpfenden Tierchen im Bilderrahmen begleiten uns schon L´s gesamte Kleinkindzeit und sind aus Wolf Erlebruch´s Kinderzimmerkalender, über den sich die Geister scheiden. Ich fand die Kalender Jahr für Jahr immer schön und wenig kitschig, aber diese Bilder werden ohnehin demnächst Spider- und Batman weichen müssen (Poster von diesen Gesellen "in schön" suche ich noch, werde aber höchstwahrscheinlich auch in Amerika fündig werden, nehme ich an). Ich kann nur sagen, tobt Euch in den Kinderzimmern aus, so lange Ihr könnt. Der eigene Geschmack wird da verdammt schnell unterlaufen. Es beginnt mit Schleich-Dinosaurieren, wird gefolgt von den Avengers, und ich fürchte, demnächst grinsen mir dann solche Justin Biebers oder Selena Gomezes von schwarzgetünchten Wänden entgegen.....


Eines muss man den Amerikanern ja lassen, Kinderklamotten und -möbel, das können sie. Zwar stylen sie Jungsräume gerne extrem dunkel (so a la Herrenzimmer in klein), aber Stoffe und Accessoires sind oft schlicht und schön zugleich. So habe ich sowohl den Teppich als auch die Vorhänge, die Leinwand voller Autos und die Holzflieger, die unter der Decke segeln, von hier. Im Ableger dieses Ladens an der Upper East Side von Manhattan stöbere ich ausgesprochen gerne herum (und kann entzückte kleine Kreischer dann und wann nur mühsam unterdrücken). PB liefert inzwischen übrigens weltweit, die Kosten habe ich mir allerdings noch nicht angesehen, da das bisher nicht nötig war.

Freitag, 9. November 2012

A Little Girl´s Room









Ich liebe R´s Kinderzimmer, weil es so ein richtiger Mädchenraum ist. Bekannter Maßen mag ich rosa sehr, habe mich aber der Farbe halbwegs zurückgehalten, denn wenn es zu pinky wird, gefällt mir das auch nicht mehr. Das Zimmer ist weiß gestrichen, die Möbel sind im Wesentlichen weiß, ansonsten dominieren Pastellfarben (rosa, hellblau, hellgrün). Schwierig fand ich es schon seit Geburt von L., hübsche und gleichzeitig kindgerechte, aber nicht allzu verkitschte Wanddekorationen aufzutreiben. Die Tapetentiere und -bäume von Inke sind eine wunderbare Alternative zu Bildern, R. hat den Tapetenbaum in rosa, mit silberfarbenem Stamm, und den finde ich für ein Mädchenzimmer wirklich wunder- wunderhübsch. Ansonsten habe ich ein paar kleinere Prints aus Amerika mitgebracht, die ich ganz lustig finde. Übrigens ist das grün-bunte Bücherregal so ziemlich das einzige DIY-Projekt, das ich je zu Wege gebracht habe, es handelt sich nämlich einfach um den guten alten Billy, den ich recht mühevoll angemalt habe (der dafür aber auch immer viele Komplimente bekommt). :-))

Donnerstag, 8. November 2012

Die Geister, die ich rief (Schulgedöns Part V) und Aufstand

Die Gutachten, die ich einsammle, um sie dem Torektor nächste Woche zu übergeben, damit er wiederum damit zur Schulärztin eilen und die Rückstellung des Sohnes bewerben kann, trudeln ein. Teilweise. Der Kiss-Papst meint, er kann das nicht beurteilen, ob eine Rückstellung von Nöten ist, und das verstehe ich - er kennt das Kind ja tatsächlich nicht gut. Also habe ich ihn nur um eine schlichte, kommentarlose Diagnose gebeten. Die Kinderärztin hat mich einbestellt, damit ich mit ihr zusammen formuliere - was ich sinnvoll finde und dankbar angenommen habe. Die Stellungnahme der Ergotante, die ich heute erhalten habe, lässt mich allerdings schlucken, obwohl ich ja selbst darum gebeten habe, ruhig etwas dick aufzutragen. Aber: so katastrophal, wie es dort beschrieben ist, hatte ich die motorischen Probleme des Kindes dann doch nicht eingeschätzt. Vor allem die Feinmotorischen nicht.

Das Elterngespräch mit der Stammerzieherin des Sohnes wiederum war ganz erfreulich, dort schätzt man die motorischen Auffälligkeiten als nicht so gravierend ein, vor allem auch, weil L. gerne hinaus geht und sich eigentlich auch gerne bewegt, das sei doch die Hauptsache (ob das die Hauptsache ist, weiß ich nicht, aber sicher ist es toll, dass ihn die Auffälligkeiten nicht dazu bringen, zum Bewegungsmuffel zu werden. Noch jedenfalls nicht). Im Übrigen hat er sich im Kindergarten wunderbar wieder eingefunden, es ist, als sei er nie weg gewesen. Er ist  fröhlich und lieb und fürsorglich mit den Kleineren, macht alles mit, ist am liebsten im Rollenspielbereich, kann sich argumentativ gut behaupten, ist aber noch sehr "verspielt" und kann schlecht mit Enttäuschungen umgehen.

Beim Schwimmunterricht vorgestern hingegen wurde mir wieder gesagt, sein Gleichgewichtssinn sei miserabel, da müsse man doch mal was machen. Seufz.

Was ich wirklich vermisse, ist eine "übergeordnete Instanz", jemand, bei dem die Fäden zusammenlaufen, der das Kind ganzheitlich betrachtet und vielleicht auch mehrere Therapieformen kennt und die Richtige empfehlen kann. Ergo gut und schön, aber auch da ist es sehr schwer festzustellen, ob man an der richtigen Adresse ist, letztlich hängt ja auch viel von den Personen ab, mit denen man arbeitet.

Ich habe von einer interessanten "neuen" Therapieform Kenntnis erlangt, die mir sehr vielversprechend und auch passend für das Söhnchen erscheint. Sollte ich das weiter verfolgen, werde ich sicher Näheres berichten. Vorläufig wollen wir unseren Sohn aber auch nicht überfrachten- letztlich ist er ja ein total normales Kind, was einfach nur motorisch etwas zurück ist und nicht unbedingt mit noch fünf Jahren eingeschult werden soll. Ich will ihm ja gerade KEINEN Druck machen, da ist es sicher nicht angezeigt, seine Probleme überzudramatisieren. Ignorieren will und kann ich sie allerdings auch nicht, und einfach nur zuwarten bringt es offenbar auch nicht. Echt schwierig, mal wieder.


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Sehr lustig gestern Morgen die kleine Miss. Schlägt die Augen auf, setzt sich, wie immer sofort hellwach, auf und spricht: "Mama, machen wir jetzt einen Aufstand?" Ja, kleines Mädchen, sicher, wir stehen jetzt auf. Grins.

Laterne, Laterne

Fledermaus oben links, Wühlmaus unten rechts


Gestern war St.-Martin-Zug unseres Kindergartens. Mit einem Martin hoch zu Ross, einem Bettler, einem Feuer, Glühwein, Würstchen, Fledermauslaterne von Söhnchen und Wühlmauslaterne vom Töchterchen -  und Gottseidank einem total regenfreien Abend. Da der HG pünktlich aus NY vor dem ersten Schnee dort geflüchtet war, konnte ich mit Auf- und Abbau auch noch ordentlich Elternstunden abarbeiten, während die Kinder um ihren Papa herumhüpften und ihn nicht mehr aus den Augen/Armen lassen wollten.

Ich mag ja das St.-Martinsfest sehr. Ich mag die Lieder, die Lichter, die Einstimmung auf die Vorweihnachtszeit, und vor allem auch die Geschichte vom guten, lieben, heiligen Martin. Dieses Fest ist ein perfekter Anlass, mit den Kindern über Armut und Reichtum zu sprechen und darüber, dass unser Lebensstandard alles andere als selbstverständlich ist. Sie verstehen das auch schon ganz gut, auch wenn sie in ihrem wohl behüteten Leben noch nie wirklich mit Armut konfrontiert wurden. Außer vielleicht in der New Yorker U-Bahn. Im Kindergarten wird diese Woche von jedem Kind ein gut erhaltenes Spielzeug oder Buch gespendet und schön verpackt, dann wird die ganze Ladung an eine caritative Einrichtung, mit der man schon jahrelang zusammen arbeitet, gespendet. Meine Kinder sind noch sehr unschlüssig, welches ihrer Spielzeuge sie hergeben möchten. Etwas richtig Schönes soll es ja sein, aber auch nicht das, woran man im Moment besonders hängt. Wir werden schon noch das Richtige finden.

Selbstkritisch

Manchmal packt man sich ja echt an die Stirn und denkt, Mann, bist Du ein Idiot. Dass mir das anlässlich der Kindererziehung ab und zu passiert, ist nichts Ungewöhnliches oder Neues. Der Mensch ist nur ein Mensch, auch wenn er zum Muttertier mutiert. Aber eigentlich hätte ich immer gedacht, nee, so richtig signifikante "Fehler" unterlaufen mir da nicht über einen längeren Zeitraum. Ganz selbstkritisch muss ich jetzt aber eingestehen: Doch. Wohl doch.

Im Zusammenhang mit dem Vorschul-Schulgedöns- Problem, das ich gerade wälze, habe ich mir natürlich auch wieder literarische Ratgeber zu dem, was ein Vorschulkind können soll und wie es zu erwerben ist, zugelegt. Mit begleitender Literatur habe ich so einen Tick. Das war schon damals in der Uni so, dass es mir schon ein beruhigendes Gefühl gegeben hat, die entsprechenden Bücher meiner jeweiligen "Knack"fächer fein säuberlich auf meinem Schreibtisch aufzureihen. Dass ich dann am Ende des Semesters das Erbrechtsbuch nur zweimal geöffnet hatte, war zweitrangig. Ich hätte ja zumindest jederzeit können. Und so steht da jetzt auch eine stattliche Anzahl an Heften und Büchern zu Vorläuferfähigkeiten, die Grobmotorik fördernden Spielideen und Vorschulrätseln auf meinem Schrank. Um zur rechten Zeit - oder auch nie - zu Rate gezogen zu werden. Eines dieser Bücher aber habe ich sofort und in einem Rutsch durchgelesen. Es empfiehlt, Vorschulkinder einfach nur aktiv am Alltag teilnehmen und im Haushalt helfen zu lassen, damit würden dann quasi von alleine alle notwenigen Vorläuferfähigkeiten eingeübt. Ja gut, das ist ja wohl logisch, habe ich kurz gedacht, als ich den Klappentext studiert hatte, um mir dann bei der genaueren Lektüre eingestehen zu müssen, nee, offenbar doch nicht so logisch.

Ich habe meine Kinder nämlich bei genauerem Nachdenken bisher gar nicht viel im Haushalt helfen lassen. Es ist sogar so, dass ich morgens regelmäßig für beide Kinder die Brote fertig gemacht und das Obst geschnitten habe, den Saft eingegossen und ihnen alles vor die Nase gestellt habe - mal als Beispiel. Nicht, weil ich ihnen nicht zutraue, Dinge auch selber zu können, sondern ganz einfach, weil es praktischer ist und schneller geht. Und, im Fall von R., nicht permanent eine Riesensauerei gibt. Dass ich ihnen damit die Möglichkeit nehme, wichtige Fähigkeiten einzuüben (zum Beispiel wird die Feinmotorik beim Schmieren eines Brotes wunderbar geübt), habe ich mir einfach nicht klar gemacht. Söhnchen hat noch nie die Wäsche zusammen gelegt oder Sockenpaare gesucht (dabei hasse ich diese Aufgabe und würde sie nur zu gerne abgeben). Natürlich zieht er sich alleine an. Aber auch noch nicht seit Jahren, sondern eben erst seit einigen Monaten. Das Buch empfiehlt beispielsweise, den Kindern ab drei beizubringen, sich komplett alleine anzuziehen, zunächst nur ein Kleidungsstück, dann zwei, zu guter Letzt alles, mittels des Auslegens einer "Kleiderstraße". Das finde ich einfach genial, und ich bin sicher, Töchterchen weiß das zu schätzen. Neben dem Einüben von vielerlei Fähigkeiten hat man beim Selbermachenlassen und Helfenlassen im Haushalt natürlich auch noch den Effekt, sich keine vollverwöhnten Prinzen und Prinzessinnen heranzuziehen. Im Moment haben die Kleinen nämlich noch Lust auf´s Helfen. Wenn man sie in späteren Jahren zu solchen Tätigkeiten "plötzlich" heranziehen möchte, sind sie es, wenn man sie nie hat mitmachen lassen, einfach nicht gewöhnt und verweigern die Mithilfe - gewissermaßen sogar zu Recht.

Wie gesagt, mir ist es ein bisschen wie Schuppen von den Augen gefallen und ich war ganz entsetzt, wie wenig ich die beiden wirklich hab teilhaben lassen. Und so wird jetzt hier fröhlich im Abwaschwasser gequirlt, wir backen ständig lustige Tier-Kuchen (stöhn- und dabei soll man schlank bleiben), es wird gefegt und gelegt und gedeckt, und im Supermarkt werden Sachen zusammen gesucht. Es versteht sich von selbst, dass vieles keine "echte" Hilfe ist und man wirklich mehr Zeit für die einzelnen Tätigkeiten einplanen muss, manches im Anschluss eben noch mal machen muss. Das ist für einen ungeduldigen Menschen für mich nicht immer ganz einfach. Und ob ich das in der Art und Weise fortführen kann, wenn ich wieder arbeite und es eben einfach öfter mal wieder schnell gehen muss, weiß ich nicht. Aber die Kinder finden es supertoll und sind eigentlich bei jeder Aufgabe, die ich ihnen gebe, mit Feuereifer dabei.








Wieder was gelernt!

Donnerstag, 1. November 2012

Happy Halloween



...gehabt zu haben. Hier kamen gestern tatsächlich diverse düster verkleidete Jugendliche auf der Jagd nach Süßigkeiten vorbei. Mit dem amerikanischen Halloween hat das Ganze allerdings (noch) nicht viel gemein. Kürbissuppe ist wieder ausgefallen. Ich mag sie immer noch nicht.