Sonntag, 23. Dezember 2012

Kulturelle Weihnachtsverwirrung

In NY wünscht man sich nicht etwa "Merry Christmas", sondern politisch korrekt "Happy Holiday". So eigenartig das für unsere Ohren klingt, ist es aber doch folgerichtig, da dies hier je nun einmal einer der kulturellen Schmelztiegel schlechthin ist, und auch, wenn die Mehrheit der New Yorker durchaus christlichen Glaubens ist, sind auch quasi alle anderen Glaubensrichtungen (und natürlich auch Atheisten) vertreten. So hat denn auch mein NY-preschooler mich letztens aufgeklärt, dass der sieben- bzw. achtarmige Leuchter, ein Symbol des jüdischen Glaubens, der hier quasi in jedem Geschäft neben den Symbolen der christlichen Weihnacht aufgestellt wird, Menora heißt (und er auch gerne eine solche "hübsche Menooora" hätte).

Abgesehen von verschiedenen religiösen Bräuchen, die erklärt werden wollen (und erst einmal recherchiert werden müssen) kommt man mit einem 5-jährigen auch sonst in der Weihnachtszeit manchmal in Erklärungsnotstand.

Wer ist eigentlich Nikolaus und warum sieht er genau so aus wie der Weihnachtsmann, kommt aber Anfang Dezember schon mal "zur Probe"? (Das hab ich schon als Kind nicht kapiert). Wieso heißt der amerikanische Weihnachtsmann "Santa", hat eine Frau, unzählige Elfenhelfer und acht namentlich bekannte Rentiere? Wieso lebt er quasi als Patriarch eines kleinen Nordpolstaates, während der in Deutschland amtierende Weihnachtsmann oft als Einzelgänger, der alleine an unbekanntem Ort wohnt, beschrieben wird? Warum arbeitet der amerikanische Weihnachtsmann so langsam, dass die Kinder erst  am 25. morgens die Geschenke bekommen? Oder gibt es tatsächlich nur einen Weihnachtsmann, der einfach mit der Zeitverschiebung auf dem Erdball zu tun hat?

Zu guter Letzt die von Amerika völlig unabhängige Frage: We bringt denn nun die Geschenke- der Weihnachtsmann oder das Christkind? Ich war vor Kurzem bass erstaunt, als mir  (in Deutschland) suggeriert wurde, es sei ja wohl "näher an der religiösen Wahrheit", dass das Christkind die Geschenke bringe, und der Weihnachtsmann nur eine Erfindung der Spielzeugindustrie, die mit Weihnachten nichts zu tun habe. Knüs mi???

Was hat ein goldgelocktes Engelchen im weißen Gewand, das auf die Erde herabschwebt und Geschenke verteilt, bitte mit der "religiösen Wirklichkeit" (komischer Ausdruck, auch) zu tun? Wenn man eine religiöse Erklärung bieten wollte, müsste man doch wohl sagen, wir feiern den Geburtstag vom Christkind (denn das Christkind ist doch eigentlich das Jesuskind, oder- so ganz verstanden habe ich das nie). Und dann könnte man meinetwegen noch sagen, dass die Menschenkinder stellvertretend für das Jesuskind Geschenke bekommen.

Aber  - den magischen Weihnachtszauber will man den Kids ja nicht nehmen. Und deshalb taugt aus meiner Sicht die eine Geschichte ebenso gut wie die andere, um eine geheimnisvolle Weihnachtsstimmung zu erzeugen. Ich kann auch vermelden, dass im Pastorenhaushalt meiner Schwester, als die Kinder klein waren, stets der Weihnachtsmann die Geschenke gebracht hat; ich betrachte diesen Umstand quasi als "religiösen TÜV".

In meiner Weihnachtswelt ist das Christkind ein Synonym für das Jesuskind, um dessen Willen Weihnachten überhaupt gefeiert wird. Der Weihnachtsmann ist zuständig für die Geschenke und wird dabei von allerhand Helfern unterstützt, Engel, Elfen, Rentiere- die dürfen gerne alle mitmachen. Ansonsten passen wir uns den lokalen Gegebenheiten an, was auch in diesem Jahr wieder heißt, dass das Weihnachtsfest "entzerrt" wird: an Heiligabend gehen wir in die Kirche, anschließend wird (mit Freunden) groß gegessen. Am 25. morgens werden im Pyjama die Geschenke ausgepackt, die der Weihnachtsmann hoffentlich nachts unter den Baum gelegt haben wird. Und am 26. fahren wir nach Mexikoole´. (Letzteres ist keine Anpassung an lokale Gegebenheiten, aber eine Wiederholung des letztjährigen Weihnachtsprogramms. Ich hätte aber natürlich nichts dagegen, es zu einer festen Weihnachtstradition zu machen).

Montag, 17. Dezember 2012

To them

Gestern Abend lag ich im Bett, links und rechts in meiner Armbeuge je ein müdes, kuscheliges Kind. Ich hatte ihnen vorgelesen und dann das Licht gelöscht. Ich lauschte, wie ihr Atem tief wurde, merkte, wie die Körperspannung nachließ, atmete ihren unverkennbaren Kinderduft, und musste an die zwanzig Familien denken, die 130 Kilometer von hier das Unfassbare durchmachen müssen. Die Armbeuge leer, die Weihnachtsgeschenke für das Kind, das nie mehr heimkommt, schon im Schrank versteckt. Ich hoffe und bete, sie werden es irgendwie überstehen. Ein Kind verlieren - das Schrecklichste, was man sich vorstellen kann. In seiner letzten, bittersten Stunde nicht bei ihm gewesen zu sein - unerträglich. Ich bete zu Gott, dass alle zwanzig Eltern das letzte Zusammensein mit ihrem Kind gut in Erinnerung haben. Dass der Alltagsmorgen nicht zu hektisch war, dass es keine Hetzerei und Schreierei gab, und sie sich alle mit einem Kuss verabschiedet haben. Ich nehme mir zum X-ten mal vor, nie im Streit oder völlig gehetzt mit meinen Lieben auseinander zu gehen. Es kann alles so schnell vorbei sein. Gegen den Wahnsinn der Welt sind wir letztlich doch machtlos.

Ein Ausdruck, der das, was ich empfinde, in der deutschen Sprache so gut ausdrückt wie dieser Englische, weiß ich einfach nicht: My heart goes out to them.

Freitag, 14. Dezember 2012

Keine Weihnachten ohne George Bailey

George Bailey ist der Held eines Filmes, des Weihnachtsfilms schlechthin. Gut, auch Mr. Scrooge  ("A Christmas Carol") und der kleine Lord ("Little Lord Fauntleroy") gehören für mich zu Weihnachten dazu, gerne aber auch in Buchform. Aber George Bailey, den liebe ich besonders, und den gibt es nur auf dem Bildschirm. Der Film, von dem ich spreche, heißt im Original "It´s A Wonderful Life" (auf deutsch: "Ist das Leben nicht schön?"), eine amerikanische Produktion von 1946. Meine Schwester und ich sind im jugendlichen Alter irgendwann Heilig Abend, als unsere Eltern schon im Bett waren, im Nachtprogramm darauf gestoßen. Zwei Stunden später hatten wir die Keksdose leer gegessen und waren umringt von Dutzenden vollgeschneuzter Taschentücher - und eine neue Weihnachtstradition war geboren. Das deutsche Fernsehen zeigte diesen Film damals, in den 80ern/90ern, immer im Nachtprogramm, und von da an saßen meine Schwester und ich alljährlich mit Keksen und ausreichend Taschentüchern nachts auf der Couch und warteten auf den Auftritt von Engel Clarence, dem fiesen Mr. Potter und dem Gutmenschen George, auch, als wir schon längst nicht mehr bei unseren Eltern wohnten.

Ich weiß noch genau, in dem Jahr, als meine Schwester ihr erstes Kind bekommen hatte, kam ich nach der ganzen Feierei in ihr zu Hause, die Kissen auf der Couch waren aufgeschüttelt, die Kleenex lagen bereit, wir machten es uns gemütlich - und nach 15 Minuten, noch bevor der Rückblick auf Gerorge´s Kindheit zu Ende war, war Schwesterchen tief und fest eingeschlafen. Ich war entrüstet. "Aber das geht doch nicht", habe ich glaube ich völlig fassungslos immer wieder gesagt. Verstanden habe ich es erst, als ich selber Kinder hatte :-)). Nun kann man ja inzwischen Gott sei Dank DVDs erwerben und ist von den Zeiten des Fernsehprogramms unabhängig, aber eigentlich gehört es so, dass alle anderen schlafen, und Schwester und ich zusammen auf der Couch sitzen und schauen. Ich habe es anders versucht. Ich habe versucht, den Film mit meinem Mann zu gucken. Aber dem sagt er einfach nichts- unglaublich, aber wahr. Er versteht einfach nicht, dass ich schon feuchte Augen bekomme, bevor es los geht. (Eigentlich, um ehrlich zu sein, wird das wahrscheinlich für immer ausschließlich meine Schwester verstehen). Er gähnt nach ca. 8 Minuten, guckt auf den Blackberry oder holt seinen Computer raus. Nein, nein - so geht das nicht! Diesen Film muss man einfach lieben, sonst macht man mir den ganzen Spaß kaputt! Da muss ich ihn wohl oder übel alleine schauen, und das werde ich auch dieses Jahr wieder tun (und Schwesterchen gedanklich mit einem Taschentuch zuwinken).

Was diesen Film so einmalig macht - ich weiß es nicht. Es ist eine klassische Nachkriegsproduktion in schwarz-weiß (inzwischen wohl auch nachcoloriert zu bekommen), die durchaus ihre Längen hat. Und viel amerikanischen Patriotismus. Es ist eine klassische Geschichte über den Kampf von Gut gegen Böse, die aber bei aller Rührseligkeit immer einen gewissen ironischen Witz beibehält. Die Darsteller, allen voran James Stewart, sind einfach großartig. Ich kann es nicht besser beschreiben, als dass dieser Film den Geist von Weihnachten für mich perfekt zusammenfasst. All die Kämpfe, die wir so mit uns und anderen ausfechten, all die Sorgen um Geld und Prestige - darum geht es letztlich nicht. Es geht in unseren Leben darum, sich selbst im Spiegel ansehen zu können, und um die Beziehungen, die wir zu anderen Menschen pflegen, ob man nun an eine höhere Macht glauben mag, oder nicht.

Zusammengefasst in zwei für mich unumstößlichen Wahrheiten:

1.) Ein Mensch, der Freunde hat, ist niemals arm.
2.) Immer, wenn irgendwo ein Glöckchen klingelt, bekommt ein Engel seine Flügel.

Wer George Bailey noch nicht kennt, sollte ihn kennen lernen:

Das Happy End! Watch this!

Donnerstag, 13. Dezember 2012

It´s beginning to look a lot like Christmas...

...und das nicht erst seit gestern. Phänomenal, kaum sind hier die letzten Thanksgiving-Turkey-Leftover-Sandwiches verputzt, schießen Weihnachtsbaumverkäufsstände wie Pilze aus der Erde, und man muss sich beeilen, wenn man Mitte Dezember noch einen Baum ergattern möchte. Ungefähr genau einen Tag nach Thanksgiving wird die Herbstdeko in den Keller gepackt und schneller, als man Ho Ho Ho sagen kann, wuselt der New Yorker in den Keller, um die Lichterketten und überlebensgroßen aufblasbaren Schneemänner aus dem Keller zu holen. Die grün-rote M&M Sonderedition verkauft sich ebenso gut wie fiese, aromatisierte Weihnachtskaffeesorten bei Starbucks (Gingerbread Coffee???) und die allgegenwärtigen gebogenen Zuckerstangen, die man hier traditionell als Weihnachtsschmuck verwendet.

In Manhattan ist sowieso der Teufel los. Die Stadt platzt aus allen Nähten. Die traditionellen Weihnachtsessen, die dieses Jahr in absolut legendären Locations statt gefunden haben (Studio 54 und Plaza) haben wir schon wieder hinter uns und morgen ist Abschiedsweihnachtsparty im Kindergarten. Ich bin ein bisschen melancholisch, weil mir die Zeit hier durch die Finger rieselt und ich genau weiß, der nächste Abschied wird mir schwerer fallen als der letzte, denn dann gibt es den beruhigenden Gedanken "Och, in ein paar Monaten sind wir ja nochmal länger hier" nicht mehr. In diesem Haus werde ich nie mehr wohnen. Ich werde sicher nach NY zurück kommen, aber mutmaßlich nicht mehr als Einwohner dieser Stadt. Diesen Kindergarten werden die Kinder nicht mehr besuchen. Diese Straßen werde ich nicht mehr mit Kinderwagen abwandern und mich über die Schlaglöcher aufregen. Dieses Kapitel unseres Lebens neigt sich dem Ende zu.

Aber bei uns wird es ja zum Glück selten langweilig und neue Herausforderungen warten schon. Ich werde wieder beginnen zu arbeiten. Wir werden wahrscheinlich/vielleicht wieder einmal umziehen. Das Thema Schule wird sich für L. entscheiden. Und so versuche ich hier im Moment ab und zu innezuhalten und mir bewusst zu machen, wie verdammt gut ich es habe, wie wunderschön unsere Zeit hier war und ist, wieviel Glück auch die Kinder haben, so viel Schönes und Neues erleben zu dürfen.

Die kommende Woche werden wir also noch einmal alles geben. Alle Menschen besuchen, die wir hier so kennen und lieben. Alle Orte aufsuchen, die wir immer gerne besucht haben. Soviel mitnehmen, wie möglich ist. Auch viel Papazeit aufsaugen. Das Wochenende ist vollgepackt mit einem Besuch bei Santa, einer kindgerechten Aufführung des Nussknackers, den Lichtern in Dycker Heights und einem Kinder-Weihnachtskonzert. Und ich freu mich schon.








Mittwoch, 12. Dezember 2012

Und noch ein Museum

Das Museum of Natural History ist der ganze Stolz der New Yorker, und es ist auch wirklich für naturkundlich interessierte Menschen ein ganz tolles Museum, in dem man auf Grund seiner Größe locker einen ganzen Tag verbringen kann. Allerdings wirkt es in Teilen auch irgendwie altmodisch/verstaubt, andere Teile hingegen sind topmodern und hochinteressant. Es empfiehlt sich, sich vorab gut zu überlegen, was genau man sehen möchte, für einige der Sonderausstellungen muss man extra bezahlen, und ein billiger Spaß ist das Ganze (natürlich) sowieso nicht. Für Kinder dürfte es (mit Ausnahme der Dino-Exponate) erst ab 5-6 Jahren so richtig interessant werden. Unser kleines Mädchen hat den Besuch denn auch locker im Kinderwagen verschlafen (in den es inzwischen kaum noch hineinpasst).






Mein absolutes Highlight war der komplett mit Origamifiguren bestückte Weihnachtsbaum. Der ist aber  natürlich nicht ganzjährig zu bestaunen. Origami ist für mich Bastelidiot, der mit Mühe und Not einen Papierdrachen falten kann, ohnehin absolut erstaunlich. Und dies hier ist natürlich die geballte hohe Schule der Origamikunst. Ziemlich toll.


Viele Museen Manhattans gruppieren sich malerisch um den Central Park; dieses liegt auf der von mir schon viel gepriesenen West Side. Man kann also anschließend, je nach Wetter, ein nettes Picknick im Central Park veranstalten oder ein bisschen über Columbus- und Amsterdam Avenues, die Einkaufsstraßen der Upper West Side, flanieren. Cafes und Restaurants gibt es ohne Ende. Hundeliebhaber sollten mal im Fred´s einkehren. Es gibt dort sehr ordentliche Burger und unendlich viele Hunde, total netter Laden, insbesondere mit Kids.

Donnerstag, 6. Dezember 2012

Fröhlichen Nikolaus!




Der Nikolaus hatte sich so prächtig verkleidet, dass selbst seine eigene Tochter ihn nicht erkannt hat. Und ich habe endlich das neue Baby kennen gelernt, das ich letztes Jahr in seiner "Höhle" hab wachsen sehen und das kurz nach unserer Abreise geschlüpft ist.

Dienstag, 4. Dezember 2012

Und noch eins: Children´s Museum of Manhattan






Am Wochenende waren wir, da wir ohnehin in die Upper West Side wollten, im Children´s Museum Of Manhattan, 83. Straße West. Das ist mal echt ein tolles Museum für Kinder. Auf vier Etagen ist für alle Altersklassen etwas dabei, zum Angucken, Anfassen, Ausprobieren. Vom Feuerwehrwagen bis zum Physiklabor en miniature. Alles neu und gut in Schuss. Und das Beste: schräg gegenüber liegt das...


(...Äh, wieso hier jetzt nur der halbe Text veröffentlicht wurde, weiß ich nicht. Aber das Internet macht momentan ständig Zicken und ist speziell langsam...)

...Cafe´ Lalo, in dem schon Meg Ryan in "Email für Dich" auf Tom Hanks gewartet hat, und das neben einem typischen Upper-West-Side Ambiente auch ziemlich gute Salate und Muffins im Angebot hat. Sowohl Museum als auch Lalo sind in der Tendenz übervoll, also nicht unbedingt zu Stoßzeiten hingehen, und wenn es sich einrichten lässt, nicht am Wochenende.

Freitag, 30. November 2012

Children´s Museum Of The Arts

Nachdem Söhnchen mir wieder und wieder erklärt hat, dass er in NY keinesfalls und nie-nimmer-nicht in den Kindergarten wolle, habe ich das mal akzeptiert und so stehen lassen, allerdings dafür gesorgt, dass wenigstens das permanent "IchwillKinnagaaten"-rufende kleine Mädchen diesen besuchen kann, zumindest drei mal die Woche (bis zu den Weihnachtsferien in zwei Wochen). Ich dachte mir, hey, ist ja auch ganz nett, an den Kindergartentagen der kleinen Miss kann ich ja mit dem großen Sohn auch schon dies und das unternehmen, Ausflüge nach Manhattan, Museum, Bibliothek und auch mal Shoppen etc - eben alles, was mit R. im Schlepptau noch mühsam ist. Gestern war es also so weit und das kleine Mädchen rückte im Kindergarten ein. Nach Anfangsverwirrung, wo denn ihre "Wühlmäuschen" seien, blieb sie dann auch ganz fröhlich dort. Ich hatte mir für gestern vorgenommen, mit L. das NY Aquarium auf Coney Island anzusehen, das recht bekannt ist, und das ich im Sommer immer mal mit den Kids besuchen wollte, dann aber immer wieder aufgeschoben habe. Tsja, und nun ist es sandybedingt geschlossen, was ich mir wirklich auch vorher hätte denken können, schließlich liegt es genau am Meer. Kurz entschlossen habe ich also umdisponiert, bin mit Söhnchen nach Manhattan gefahren und wir haben das "Children´s Museum of the Arts" besucht. Ein Museum, das sich ganz der Kreativität von Kindern widmet. Neben einer ordentlichen Anzahl von ausschließlich von Kindern erschaffenen Exponaten gibt es vor allem "Kreativitätsstationen" für verschiedene Altersstufen, an denen die Kids sich künstlerisch austoben können. Es werden natürlich auch zahlreiche Mal- und Töpferkurse angeboten. Söhnchen hat es ganz gut gefallen, die Rutsche und das Bällebad waren letztlich aber noch interessanter als Knete und Wasserfarben. Ich könnte mir vorstellen, dass das Museum ein toller Rettungsanker für Eltern sein kann, die mit Kindern im Hotel in NY sind, und an Regentagen eine kindgerechte Abwechslung brauchen. Die Atmosphäre war wirklich freundlich-kreativ, der Eintrittspreis allerdings (typisch NY) gepfeffert. Im Anschluss an dieses nette Mutter-Sohn Happening sind wir noch in ein Manhattan typisches Lunch Restaurant eingefallen, wo Söhnchen mit großen Augen das hektische Treiben beobachtet hat, ich aber leider nicht fotografieren konnte, weil ich ebenfalls hektisch war (L´s und mein Essen balancieren, Besteck und Servietten organisieren, Kind mitschlüren, den nächsten freien Platz erobern, Tasche im Blick behalten, Handschuhe, Schal und Mütze vom Kind festhalten, Zeit im Auge behalten, denn Kind No 2 muss pünktlich abgeholt werden etc. pp.)

Also, ich fand den Mutter-Sohn Ausflug recht gelungen. Ok, es gab kleinere Nölereien bei den Wegstrecken, die wir zu Fuß von und zur U-Bahn zurücklegen mussten, aber das kenne ich ja nun schon so gut, dass ich die Meckerei völlig ausblenden kann. Aber Söhnchen hat es offenbar nicht ganz so gut gefallen, denn heute Morgen hat er sich doch ausgebeten, dass seine Lunch Box ebenfalls gepackt wird, wie die seiner Schwester, falls er vielleicht doch auch in den Kindergarten will. Und als wir das kleine Mädchen im Kindergarten abgeliefert hatten, wollte L. in seinem alten Kindergarten "auch mal gucken". Und obwohl die älteren Kinder sowohl in einem neuen Raum untergebracht sind, als auch zwei völlig neue Erzieher dort sind und er auch die meisten Kinder nicht kennt (die Kinder, mit denen er letztes Jahr im KiGa war, sind alle in der Vorschule, die hierzulande örtlich an die Grundschule gebunden ist), wollte er prompt dort bleiben. Ich bin baff. Und natürlich sehr stolz auf unseren Sohn. Und völlig überfordert mit der neugewonnenen freien Zeit. Und wie nutze ich sie- natürlich zunächst einmal mit Wäschewaschen und Aufräumen, und dann vor dem Computer. Aber jetzt gehe ich raus, juchhuu!

P.S.: Nee, ich glaube nicht, dass es an meiner Ausflugsperformance liegt, dass L. nun doch in den KiGa will. Ich glaube, er wollte einmal ganz bis zum Schluss austesten, ob wir ihn wirklich nicht "zwingen", wenn er nicht möchte. Und ohne Druck möchte er dann eben doch. Weil, seien wir ehrlich, soooo witzig ist es nur mit Mama auch nicht- das habe ich ihm vorher gesagt, dass ich auch Dinge zu tun haben werde und er sich auch mal selbst beschäftigen wird müssen. Das hat ihm ziemlich zu denken gegeben....spielen mit anderen Kindern ist wohl doch attraktiver. Gott sei Dank. Und nun gucken wir mal, ob es überhaupt bei dieser "Pro" KiGa Entscheidung bleibt. Ich bin gespannt.







Donnerstag, 29. November 2012

Holly P.

An der unsäglichen Petraeus Affaire kommt man dieser Tage nirgendwo vorbei. Nicht in Deutschland und noch weniger in Amerika. Soweit, so gut. Eigentlich ja nichts Besonderes. Nur: egal, welchen Kommentar man sich ansieht oder anhört, früher oder später kommt dann doch ein lapidares: "Ja, Hergott, wenn die Ehefrau auch so ein arger Besen ist..." - so oder so ähnlich zumindest der Tenor. Der gute David konnte quasi nicht anders, als sich außerehelich zu vergnügen, muss man doch verstehen, oder? Da könnte ich, mit Verlaub, das kalte Ko...en kriegen! Davon abgesehen, dass der gute Herr General in meinen Augen auch nicht gerade eine Sahneschnitte ist (was seine Frau zu rund ist, ist er zu hager- aber liebe Güte, sie sind halt auch beide keine 20 mehr), muss die Frau Nebenbuhlerin-Biografieschreiberin ja völlig fanatische Züge und nur eine mäßige Intelligenz haben, wenn sie einer mutmaßlichen Nebenbuhlerin anonyme Drohemails en masse schreibt. Alle bekloppt, außer Holly. Die scheint mir eigentlich ganz in Ordnung zu sein. Nur sollte sie den Alten jetzt mal stehen lassen, ihre konservativen Kostümchen ablegen, zum Friseur gehen, und den hämischen Kommentatoren mal zeigen, was ne Harke ist.


In the zone





Geschafft. Gestern war der erste Tag ohne nächtliches Aufstehen (alle haben bis viertel vor sechs geschlafen), ohne Mittagsschlaf, und dann folgend auch mit ordentlicher Müdigkeit abends. Leider hält meine Müdigkeit abends auch an... Zudem haben wir hier perfektes Winterwetter, kalt, aber sehr sonnig. Wir haben also unser erstes Spielplatzplaydate mit alten Freunden gehabt und überhaupt einen sehr angenehmen Tag verbracht. Jetlag überstanden, kann ich vermelden, und damit ging es dann alles in allem doch alles sehr glatt und zügig. Naja, hinterher ist ja ohnehin immer alles halb so schlimm. Auf jeden Fall empfinde ich schon so etwas wie "Alltag", auch wenn ich mir geschworen habe, aus den letzten Wochen als "richtiger" New Yorker alles herauszuholen, was (in Begleitung von zwei Kleinkindern) geht.

Söhnchen ist übrigens sehr guter Dinge und dafür, dass er eigentlich erst gar nicht her kommen wollte, doch ziemlich begeistert von allem, was er so wieder erkennt. Ich denke aber auch, das regelmäßige Zusammensein morgens und abends mit Papa gefällt ihm einfach sehr gut. Kinder sind ja doch Herdentiere und wollen am allerliebsten, dass immer alle zusammen sind. Nee, nicht nur Kinder, aber die vor allem. Ich kann mich ja ganz gut trösten, dass die Zeit der Trennung bis zum nächsten Mal gar nicht so lang ist, aber "drei Wochen" z.B. können in einem Kinderleben ja doch ein unglaublich langer Zeitraum sein, den man vorab auch kaum erfassen kann... Hier sind also alle derzeit sehr "flöhlich"!

Dienstag, 27. November 2012

Good Morning, Babes! Zeitverschiebung sucks.

Es hat wirklich etwas unfassbar Niedliches, wenn die kleine Miss ihr im Kindergarten und beim Kinderturnen erworbenes Liederrritual abspult, mit erstaunlicher Textsicherheit und inclusive Kieksern in der Stimme, sobald etwas höhere Töne ins Spiel kommen. Aber das Vergnügen ist um drei Uhr morgens dann doch zweifelhaft. Nach einem ausgiebigen Mittagsschlaf gestern hatte ich die Kinder sehr spät (um halb neun Uhr abends) ins Bett gebracht und gehofft, das würde den Durchbruch bei der Bekämpfung der Zeitverschiebung bringen. Aber egal, welche Tricks man auch anwendet, es dauert einfach seine Zeit, zumindest bei meinen Kindern (ich kenne auch solche, die direkt in der zweiten Nacht bis sechs Uhr morgens schlummern. Aber das sind wahrscheinlich auch die, die als Säuglinge mit drei Monaten durchgeschlafen haben). Und so ist es ja ganz gut, dass ich in den nächsten Tagen erstmal so gar nichts geplant habe und unseren Rhythmus den völlig zeitverdrehten Kids anpassen kann. Spaß macht mir das trotzdem nicht, in meinem zarten Alter verpacke ich dieses nächtliche Aufstehen nicht mehr besonders und fühle mich leicht zombiesque. Aber das kann ja nur besser werden....

Montag, 26. November 2012

NY Again again

Here we are again. Flug überstanden, Check. Das kleine Mädchen war weniger krakelig als gewohnt, aber ehrlich gesagt bleibt ein Achtstundenflug mit kleinen Kindern immer mindestens zwei Stunden zu lang, egal wie nett die Kinder sich verhalten. Der gefürchtete Jetlag kam mit Macht und bescherte mir um 2:30 hiesiger Zeit ein vergnügtes "Old Mc Donald had a farm" Ständchen, gefolgt von dem Befehl: "Mama, aufstehen getz. Sofort!" Nja... um 7:30 hatte ich folgerichtig das Gefühl, der halbe Tag läge schon hinter mir. Gähn und Doppelgähn!
Aber es ist schön, wieder hier zu sein. Bei strahlendem Sonnenschein und knackiger Kälte haben wir mit den Rollern die alte "Hood" zurück erobert, vor allem unseren Muffin-Shop, den Spielzeugladen und den Spielplatz. Nun gucken wir mal, wann wir die Zeitverscheibung verpackt haben werden. Daumen drücken!

Dienstag, 20. November 2012

Zuckerpaste?


Ähhhhh.... ich dachte heute Morgen, ich hätte mich verlesen, aber da stand (bzw. steht) tatsächlich dick und fett auf der Kinderzahnpasta: Ohne Zucker! Ach! Ist das jetzt so ähnlich sinnfrei, wie auf Haribotüten "ohne Fett" zu lesen ist (also einfach eine völlig überflüssige Beschreibung eines ohnehin selbstverständlichen Faktes), oder gibt es in deutschen Landen tatsächlich IRGENDWO eine Zahnpasta mit Zucker auf dem Markt, so dass diese Aufschrift irgend einen Sinn hätte ??? In beiden Fällen bleibt eigentlich nur Kopfschütteln.

Dienstag, 13. November 2012

A Little Boy´s Room











Auch in L´s Zimmer halte ich mich sehr gerne auf, auch wenn so langsam aber sicher ein paar Veränderungen anstehen: Das Kind möchte nun schon seit gefühlten 1000 Jahren ein Hochbett haben. Auch wenn ich kein Riesenfan von Hochbetten bin, denke ich, wird es darauf hinauslaufen, dass R. das von mir sehr geliebte Bett ihres Bruders erbt (es ist schlicht weiß und sie hat bisher nur ein Kleinkindikeabett - ich hätte eigentlich etwas Verspielteres, Runderes für sie hübsch gefunden als das sehr klassische Bruderbett, aber nun gut). Sollte ein Hochbett einziehen, wird das sicherlich dann die Gelegenheit, das Zimmer vom Kleinkind- zum Fastschonschulkindzimmer ein wenig umzugestalten. Der Kaufladen muss wohl demnächst mal verschwinden und entweder in das Kleinmädchenzimmer umziehen, wenn ich ihn anmalen kann, ansonsten passt das natürlich null in´s Farbkonzept. Oder eben auf den Flur zwischen den Schlafzimmern, wenn ich ihn nicht übermalen kann (ach, der HG wird sich freuen). Bei Söhnchen dominieren neben weiß, wie man sehen kann, die Farben rot und blau. Das Türkis und hellgrün aus der "Kleinkind"zeit wird langsam abgelöst von stärkeren Farben. Und ohnehin liebt das Kind momentan ja am meisten schwarz und hätte gerne schwarze Wände. Ja, nee, is klar! Die hüpfenden Tierchen im Bilderrahmen begleiten uns schon L´s gesamte Kleinkindzeit und sind aus Wolf Erlebruch´s Kinderzimmerkalender, über den sich die Geister scheiden. Ich fand die Kalender Jahr für Jahr immer schön und wenig kitschig, aber diese Bilder werden ohnehin demnächst Spider- und Batman weichen müssen (Poster von diesen Gesellen "in schön" suche ich noch, werde aber höchstwahrscheinlich auch in Amerika fündig werden, nehme ich an). Ich kann nur sagen, tobt Euch in den Kinderzimmern aus, so lange Ihr könnt. Der eigene Geschmack wird da verdammt schnell unterlaufen. Es beginnt mit Schleich-Dinosaurieren, wird gefolgt von den Avengers, und ich fürchte, demnächst grinsen mir dann solche Justin Biebers oder Selena Gomezes von schwarzgetünchten Wänden entgegen.....


Eines muss man den Amerikanern ja lassen, Kinderklamotten und -möbel, das können sie. Zwar stylen sie Jungsräume gerne extrem dunkel (so a la Herrenzimmer in klein), aber Stoffe und Accessoires sind oft schlicht und schön zugleich. So habe ich sowohl den Teppich als auch die Vorhänge, die Leinwand voller Autos und die Holzflieger, die unter der Decke segeln, von hier. Im Ableger dieses Ladens an der Upper East Side von Manhattan stöbere ich ausgesprochen gerne herum (und kann entzückte kleine Kreischer dann und wann nur mühsam unterdrücken). PB liefert inzwischen übrigens weltweit, die Kosten habe ich mir allerdings noch nicht angesehen, da das bisher nicht nötig war.

Freitag, 9. November 2012

A Little Girl´s Room









Ich liebe R´s Kinderzimmer, weil es so ein richtiger Mädchenraum ist. Bekannter Maßen mag ich rosa sehr, habe mich aber der Farbe halbwegs zurückgehalten, denn wenn es zu pinky wird, gefällt mir das auch nicht mehr. Das Zimmer ist weiß gestrichen, die Möbel sind im Wesentlichen weiß, ansonsten dominieren Pastellfarben (rosa, hellblau, hellgrün). Schwierig fand ich es schon seit Geburt von L., hübsche und gleichzeitig kindgerechte, aber nicht allzu verkitschte Wanddekorationen aufzutreiben. Die Tapetentiere und -bäume von Inke sind eine wunderbare Alternative zu Bildern, R. hat den Tapetenbaum in rosa, mit silberfarbenem Stamm, und den finde ich für ein Mädchenzimmer wirklich wunder- wunderhübsch. Ansonsten habe ich ein paar kleinere Prints aus Amerika mitgebracht, die ich ganz lustig finde. Übrigens ist das grün-bunte Bücherregal so ziemlich das einzige DIY-Projekt, das ich je zu Wege gebracht habe, es handelt sich nämlich einfach um den guten alten Billy, den ich recht mühevoll angemalt habe (der dafür aber auch immer viele Komplimente bekommt). :-))

Donnerstag, 8. November 2012

Die Geister, die ich rief (Schulgedöns Part V) und Aufstand

Die Gutachten, die ich einsammle, um sie dem Torektor nächste Woche zu übergeben, damit er wiederum damit zur Schulärztin eilen und die Rückstellung des Sohnes bewerben kann, trudeln ein. Teilweise. Der Kiss-Papst meint, er kann das nicht beurteilen, ob eine Rückstellung von Nöten ist, und das verstehe ich - er kennt das Kind ja tatsächlich nicht gut. Also habe ich ihn nur um eine schlichte, kommentarlose Diagnose gebeten. Die Kinderärztin hat mich einbestellt, damit ich mit ihr zusammen formuliere - was ich sinnvoll finde und dankbar angenommen habe. Die Stellungnahme der Ergotante, die ich heute erhalten habe, lässt mich allerdings schlucken, obwohl ich ja selbst darum gebeten habe, ruhig etwas dick aufzutragen. Aber: so katastrophal, wie es dort beschrieben ist, hatte ich die motorischen Probleme des Kindes dann doch nicht eingeschätzt. Vor allem die Feinmotorischen nicht.

Das Elterngespräch mit der Stammerzieherin des Sohnes wiederum war ganz erfreulich, dort schätzt man die motorischen Auffälligkeiten als nicht so gravierend ein, vor allem auch, weil L. gerne hinaus geht und sich eigentlich auch gerne bewegt, das sei doch die Hauptsache (ob das die Hauptsache ist, weiß ich nicht, aber sicher ist es toll, dass ihn die Auffälligkeiten nicht dazu bringen, zum Bewegungsmuffel zu werden. Noch jedenfalls nicht). Im Übrigen hat er sich im Kindergarten wunderbar wieder eingefunden, es ist, als sei er nie weg gewesen. Er ist  fröhlich und lieb und fürsorglich mit den Kleineren, macht alles mit, ist am liebsten im Rollenspielbereich, kann sich argumentativ gut behaupten, ist aber noch sehr "verspielt" und kann schlecht mit Enttäuschungen umgehen.

Beim Schwimmunterricht vorgestern hingegen wurde mir wieder gesagt, sein Gleichgewichtssinn sei miserabel, da müsse man doch mal was machen. Seufz.

Was ich wirklich vermisse, ist eine "übergeordnete Instanz", jemand, bei dem die Fäden zusammenlaufen, der das Kind ganzheitlich betrachtet und vielleicht auch mehrere Therapieformen kennt und die Richtige empfehlen kann. Ergo gut und schön, aber auch da ist es sehr schwer festzustellen, ob man an der richtigen Adresse ist, letztlich hängt ja auch viel von den Personen ab, mit denen man arbeitet.

Ich habe von einer interessanten "neuen" Therapieform Kenntnis erlangt, die mir sehr vielversprechend und auch passend für das Söhnchen erscheint. Sollte ich das weiter verfolgen, werde ich sicher Näheres berichten. Vorläufig wollen wir unseren Sohn aber auch nicht überfrachten- letztlich ist er ja ein total normales Kind, was einfach nur motorisch etwas zurück ist und nicht unbedingt mit noch fünf Jahren eingeschult werden soll. Ich will ihm ja gerade KEINEN Druck machen, da ist es sicher nicht angezeigt, seine Probleme überzudramatisieren. Ignorieren will und kann ich sie allerdings auch nicht, und einfach nur zuwarten bringt es offenbar auch nicht. Echt schwierig, mal wieder.


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Sehr lustig gestern Morgen die kleine Miss. Schlägt die Augen auf, setzt sich, wie immer sofort hellwach, auf und spricht: "Mama, machen wir jetzt einen Aufstand?" Ja, kleines Mädchen, sicher, wir stehen jetzt auf. Grins.

Laterne, Laterne

Fledermaus oben links, Wühlmaus unten rechts


Gestern war St.-Martin-Zug unseres Kindergartens. Mit einem Martin hoch zu Ross, einem Bettler, einem Feuer, Glühwein, Würstchen, Fledermauslaterne von Söhnchen und Wühlmauslaterne vom Töchterchen -  und Gottseidank einem total regenfreien Abend. Da der HG pünktlich aus NY vor dem ersten Schnee dort geflüchtet war, konnte ich mit Auf- und Abbau auch noch ordentlich Elternstunden abarbeiten, während die Kinder um ihren Papa herumhüpften und ihn nicht mehr aus den Augen/Armen lassen wollten.

Ich mag ja das St.-Martinsfest sehr. Ich mag die Lieder, die Lichter, die Einstimmung auf die Vorweihnachtszeit, und vor allem auch die Geschichte vom guten, lieben, heiligen Martin. Dieses Fest ist ein perfekter Anlass, mit den Kindern über Armut und Reichtum zu sprechen und darüber, dass unser Lebensstandard alles andere als selbstverständlich ist. Sie verstehen das auch schon ganz gut, auch wenn sie in ihrem wohl behüteten Leben noch nie wirklich mit Armut konfrontiert wurden. Außer vielleicht in der New Yorker U-Bahn. Im Kindergarten wird diese Woche von jedem Kind ein gut erhaltenes Spielzeug oder Buch gespendet und schön verpackt, dann wird die ganze Ladung an eine caritative Einrichtung, mit der man schon jahrelang zusammen arbeitet, gespendet. Meine Kinder sind noch sehr unschlüssig, welches ihrer Spielzeuge sie hergeben möchten. Etwas richtig Schönes soll es ja sein, aber auch nicht das, woran man im Moment besonders hängt. Wir werden schon noch das Richtige finden.