Dienstag, 31. Januar 2012

Der Trotzkopf

Bitte betrachten Sie dieses zauberhafte Wesen : Mandelaugen, Zuckerschnute, Pfirsichwangen. Oh, es kann so unendlich niedlich sein. Und das ist sein Glück. Denn docjerkyl- und mrhydegleich kann sich ein unschuldiger Augenaufschlag und ein zuckersüßes Lächeln von jetzt auf gleich in eine kreischende Fratze verwandeln. Ungefähr 57mal täglich. Das Töchterchen ist mit nicht einmal zwei Jahren fest im Griff der (ersten) Trotzphase. Und wie das bei Trotz so ist, oft lassen sich die Ursachen für den Ausbruch nur schwer ergründen. Selbst, wenn sie sich ergründen lassen und man durchaus gewillt ist, um des Kindes Seeleinheil einzulenken, bringt das leider nichts - so zum Beispiel, wenn die Tochter unbedingt alleine Fahrrad fahren will, es aber einfach noch nicht kann und sich keinen Millimeter vorwärts bewegt, wenn man ihr halb gebelltes, halb gekreischtes "Alleine" Kommando befolgt. Denn die Erkenntnis, dass es alleine nicht geht, führt natürlich zu noch größerem Frust. Hach ja, es macht Spaß. Will man eine Jacke anziehen, macht das Kind sich schlapp wie eine Schlenkerpuppe und lässt sich aalgleich auf die Erde gleiten. Will man es in den Wagen/Kindersitz setzen, spannt es alle Muskeln an und macht sich steif wie ein Brett. Gestern habe ich ungelogen 5 mal Handschuhe an und ausgezogen. In dem Moment, in dem sie an waren, sollten sie ab - und umgekehrt. Und ihre Verzweiflung äußert meine Tochter nicht einfach mit Heulen oder Jammern, nein, sie kann sich in Rage kreischen. Ihr Trotz ist heftig - so wie sie eben schon immer all ihre Regungen quasi mit einem Ausrufezeichen versieht. Das geht so lange, bis ich die Nerven verliere und kurz davor bin, alle meine Prinzipien über den Haufen zu werfen und R. kräftig durchzuschütteln. Dann muss ich schnell hinausgehen, bis 10 zählen und mir klarmachen, dass sie ja selber dauerdurcheinander und frustriert ist und mich mit ihrem Trotz natürlich nicht ärgern will. Und das Spiel geht wieder von vorne los.

Kleines, mandelaugiges, zuckerschnutiges, pfirsichwangiges Monster. I love you, auch wenn Du meine Nerven momentan arg strapazierst.

Montag, 30. Januar 2012

Das Schörlchenwochenende

Drei Schörlchen und zwei Rockstars.


Danke, Sporty. Auf Dein Wohl!



Die jüngeren....



...und die etwas älteren Hühner.


I love Alice. Und alle müssen mit.


Was mich betrifft- heutzutage eher Sitzschuhe. Ein Drink im Stehen schön und gut, wenn man damit aber 10 Blocks einem Taxi hinterherjagt, wird es schwierig (übrigens für alle).



Der von allen Teilnehmern der Schörlchenreisegruppe sehr geschätzte Queen-Mum-Drink

-----------------------------------------------



...ist viel zu schnell vorbei gegangen.

Wir haben viel gegessen und noch mehr getrunken. Wir haben geredet, gelacht und ein kleines bisschen geweint. Ich habe einen wunderschönen silbernen Armreif mit Schörlchengravur geschenkt bekommen (danke an alle nochmal). Wir haben geshoppt, was das Zeug hält (naja, ich nicht ganz so eifrig, aber so ganz kann man sich aus dem Gruppenprozess auch nicht herausnehmen, höhö). Wir waren natürlich bei Alice´s Tea Cup. Wir haben die Bekanntschaft eines ungefähr 100jährigen, ziemlich verrückten, aber reizenden Flohmarktverkäufers gemacht, sowie die von Trudi, der Lachsforelle, die keine war. Meine Tochter hat eindrucksvoll vorgeführt, dass sie nun voll in der Trotzphase angekommen ist - und dem ein oder anderen war die Erleichterung darüber, keine Kinder zu haben, ab und zu in´s Gesicht geschrieben. Wir haben Englisch gelernt (It´s a Has). Es gab einen Tag Regen, aber Gott sei Dank auch zwei Tage Sonne. Es war eine sehr schöne, kostbare Zeit.

Unsere zwei daheimgebliebenen Schörlchen wurden immer und immer wieder vermisst und wir haben mehrfach auf ihr Wohl getrunken.

Liebe Mädchen, es war so großartig mit Euch. Grüßt die bayrische Metropole, die verbotene Stadt und das Valley. Kommt am besten noch mal wieder und vergesst mich nicht!

Mittwoch, 25. Januar 2012

Mrs. Sunshine´s Day (in Deutschland ist schon der 26.!)

Liebe Mrs. Sunshine,

ich kannte Dich schon, als Du noch Miss Sunshine warst. Nie vergesse ich die erste Lateinstunde, in der wir -sonst in Parallelklassen- auf einmal nebeneinander saßen. Ich bewunderte Dein grünes Mascara (!) und wir stellten fest, dass wir nicht nur eine Abneigung gegen Latein, sondern auch einen ähnlichen Humor teilten. Aber nicht den gleichen Jungsgeschmack -was für eine Freundschaft ja durchaus nicht von Nachteil ist.

Du warst schon damals, und bist es noch, ein großer Sympathieträger: sehr gut erzogen, fröhlich, verbindlich, warmherzig. Daneben bist Du auch noch scheußlich (ich muss es so sagen) patent. Zwei (einhalb) Kinder, selbständig, passionierte Waldorfmutter mit entsprechenden Ehrenämtern und der Fähigkeit, kleine gesichtslose Puppen zu nähen, eine Wohnung, die immer aussieht wie aus der Schöner Wohnen entsprungen, nebenbei einmal kurz eine Kürbisingwersuppe angerührt und den Käsekuchen aus dem Ofen geholt ...ich könnte seitenweise so weitermachen...und dann bügelst Du auch noch die Hemden Deines Mannes, während ich es oft nicht mal schaffe, sie rechtzeitig aus der Reinigung zu holen. Wenn ich Dich nicht so lieb hätte, müsste ich Dich hassen.

Oh nein, ein Engel bist Du nicht. Du kannst so furchtbar kompliziert sein, nachtragend, störrisch. Du hast ebenso nah am Wasser gebaut wie ich. Man könnte auch sagen- Du bist ebenso eine Heulsuse. Du hast gerne auch mal Deine Schubladen im Kopf, aber Du bist immer bereit, sie nochmal aufzuziehen und umzusortieren. Du menschelst wie jeder Mensch, aber, und das meine ich ganz ernst, Du bist eine von den Guten.

Du hast es nicht immer leicht gehabt und trägst leise, nicht für jeden sichtbar, auch Deine Schatten mit Dir herum. Manchmal möchte ich das kleine Mädchen in Dir auf den Arm nehmen und leise hin und her wiegen. Und in diesen Momenten habe ich Dich besonders lieb.

Nun kommt ein neues Lebensjahr. In vielerlei Hinsicht wird es außergewöhnlich, spannend und aufregend. Mögen Deine Wünsche sich erfüllen. Und mögest Du so bleiben, wie Du bist: sonnig! ("Y hombres tambien!")

Du wirst weiterhin nah bei meinem Herzen wohnen, egal, wieviele Kilometer uns trennen.

Liebste Freundin, lass Dich feiern und hab einen schönen Tag. Ich werde einen Schampus auf Dich trinken. Wie schön, dass es Dich gibt!

Montag, 23. Januar 2012

Über das Kranksein

Ich versuche es nochmal mit: die Kinder sind gesund. So ziemlich jedenfalls. Beide bekommen noch Antibiotikum, es wird sich zeigen, was passiert, wenn dieses abgesetzt wird. Ich hoffe aber sehr, dass sie jetzt über den Berg sind, denn am kommenden Wochenende kommen 3 von meinen 5 Schörlchen, yippieh, und der liebste Ehemann hat mir zugesichert, dass er Samstag und Sonntag die Kids übernimmt - sollten sie krank sein, wird das aber nichts.

Kranke Kinder brauchen ihre Mama. Ok, Kleinkinder brauchen immer irgendwie ihre Mama, die meinigen wären aber auch 2-5 Tage am Stück völlig zufrieden mit Papa, Oma, Tante oder Mamas Freundinnen. Ohne mich. Aber nicht, wenn sie krank sind. So anstrengend die Krankenpflege ja auch ist, ist es natürlich auch rührend und herzerwärmend, so gebraucht zu werden. L. hat in der Nacht von Freitag auf Samstag immer wieder gebeten, dass ich meine Hand schützend über sein Ohr lege. "Mama, ich brauche bitte Deine Hand". Und so lag ich da stundenlang mit verrenktem Arm und hätte meine Hand nur zu gerne abgeschraubt und ihm ans Öhrchen gebunden, wenn ich gekonnt hätte. Ich bin ja ohnehin schon leicht gluckig, wenn es meinen Kleinen nicht gut geht, mutiere ich aber zum Oberhuhn. Ich flattere um die Küken herum, flöße Kamillentee ein, trage die Kinder umher, erzähle Geschichten, gebe die idiotischsten Tierkosenamen, versichere ständig, dass alles wieder gut wird, singe "Heile, Heile Segen " (R. kann es jetzt auswendig) und frage ungefähr stündlich, ob jemand sein Lieblingsessen möchte, oder ein Mandarinenschnitzchen oder oder oder.

Das steckt so in mir drin. Der Grund ist wahrscheinlich, dass ich auch so eine Mama habe, die sich, wenn wir krank wurden, förmlich überschlagen hat. Und um der Wahrheit Ehre zu geben, gehört es zu meinen liebsten Kindheitserinnerungen, so verhätschelt und umsorgt im Bett (in Mamas Bett) zu liegen, mit einem Schal um den Hals und einem Kamillentee in der Hand.

Als der liebste Ehemann und ich noch keine Eltern, aber schon verheiratet waren, waren wir beide schon mal richtig krank, mit Fieber und Imbettliegenmüssen. Und da lag ich da und habe gewartet, dass jemand kommt und mir die Kissen aufschüttelt, das Zimmer lüftet, ein Tablettchen mit Tee und Blümchen und meiner Lieblingszeitung bringt, mich streichelt und sagt, dass alles wieder gut wird und meinetwegen auch noch "Heile, Heile Segen" singt. Nun ist es aber so, dass der liebste Ehemann seinerseits in Ruhe gelassen werden möchte, wenn er krank ist. Bestenfalls darf man ihm einen Tee hinstellen, aber Streicheln, Reden, Bettenaufschütteln und Betüddeln in jeglicher Form sind bei ihm unerwünscht. Inzwischen wissen wir natürlich, wie wir den anderen im Krankheitsfall zu behandeln haben. Aber ich bin doch froh, dass ich jetzt Kinder zum Betüddeln habe. Und dass Mamas schon aus Prinzip nicht richtig krank werden.

Freitag, 20. Januar 2012

Krankenstation III


Hatte ich gesagt, die Kinder sind wieder gesund? Zu früh gefreut. gestern Abend fing Söhnchen an, über Ohrenschmerzen zu klagen. Es wurde minütlich schlimmer, da half auch das schnell zusammengeschusterte Zwiebelsäckchen nix mehr. Die Nacht war mies. L. hatte Fieber, schmiss sich hin und her und hatte Schmerzen. Und als hätte sie es gerochen, wollte die kleine Miss dann auch noch in unser Bett und ließ sich - sehr untypisch- in ihrem nicht beruhigen.

L. hat natürlich auch eine Ohrenentzündung. Ansteckend ist das zwar nicht, aber offenbar typisch im Winter bei Erkältungen- so dass jetzt beide Kinder mit Antibiotikum versorgt werden. Seufz. So, jetzt zurück zum wirklich sehr jämmerlichenPatienten und seiner überfitten Schwester. Blöde Kombination.

Donnerstag, 19. Januar 2012

Manhattan City Walks: Lower East Side und Tenement Museum








Die Kinder sind wieder gesund und im Kindergarten. Und weil auch ich mich wieder besser fühle und die Sonne scheint, nutze ich die Gunst der Stunde und fahre mit der U-Bahn in die Lower East Side Manhattans. Die Anfahrt ist kurz, 5 U-Bahnstationen. Von einigen Straßen der Lower East Side aus kann man sogar die Brückenpfeiler der Williamsburg Bridge, die Manhattan und Brooklyn verbindet, sehen. Also kann man Brooklyn quasi zuwinken. Tja, die Lower East Side am Morgen ist ein bisschen- witzlos, muss ich sagen. Bekannt für Restaurants und Clubs, ist das Viertel um zehn Uhr morgens total verschlafen. Es fahren kaum Autos, auch Fußgänger sind wenige unterwegs und die wenigen interessant anmutenden Shops haben noch zu. Öffnungszeiten sind hier in aller Regel gegen 11:30, frühestens. Aber ob man zum Shoppen herkommen sollte, weiß ich eh nicht, da gibt es wohl bessere Gegenden. Die Atmosphäre hier ist eigenartig, es ist so ungeordnet, unruhig. Die ersten (dh in meinem Fall, südlicheren) Straßen, die ich durchwandere, sind von dem sich immer weiter ausweitenden China Town geprägt, chinesische Schriftzeichen allüberall. Im Park ertönt chinesische Popmusik, zumindest nehme ich an, dass es Pop ist. Chinesisch ist es jedenfalls. Dazu übt eine chinesische Rentnergruppe einen ziemlich flotten und fröhlichen Tanz. Das ist allerliebst und ich würde es gerne fotografieren, traue mich aber nicht. Ich wäre eine katastrophale Fotojournalistin, Menschen zu fotografieren erscheint mir immer so dreist und frech, dass ich es dann doch lieber lasse, auch wenn ich die unglaublichsten Motive vor der Nase habe. Als nächstes begegne ich dem Manhattan Ableger "meiner" Cocoa Bar, ohne danach gesucht zu haben und ohne dass mir überhaupt bewusst war, dass dieser hier zu finden ist. Das ist doch immerhin mal ein Lichtblick. Ich wandere weiter bis zu meinem eigentlichen Ziel, dem Tenement Museum. "Tenement" heißt eigentlich sowas wie "Mietshaus", hier handelt es sich aber um ein Einwanderungsmuseum. Dieses wollte ich schon besucht haben, als wir das letzte mal hier gelebt haben, aus irgend einem Grund hat es aber nicht geklappt. Ich erfahre, dass man sich das alte Haus mit Originalmobiliar und -gegenständen der ehemaligen Einwohner nicht auf eigene Faust ansehen kann, sondern eine Tour buchen muss. Ok. Ich laufe bis zum Beginn meiner Tour nochmal ein bisschen durch die angrenzenden Straßen und stoße auf das berüchtigte "Katz´s Delicatessen", wo Sally (Harry & Sally) ihre berühmte Stöhnszene hatte. Der Laden ist ansonsten für sein Pastrami Sandwich bekannt, aber da ich außer Chicken Wings kein typisch amerikanisches Essen so fies finde wie Pastrami, halte ich mich nicht weiter auf und gehe zurück zum Museum.

Die von mir gebuchte Tour betrachtet das Leben irischer Einwanderer, die tatsächlich in den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts in diesem Haus gewohnt haben. Sie hießen Bridget und Joseph Moore, waren blutjung vor der Hungersnot in Irland geflohen, hatten zunächst in Five Points gelebt und dort drei Töchter bekommen. Ihr jüngstes Kind, die 5 Monate alte Agnes, war krank, und da Joseph einen "guten" Job (verglichen mit vielen anderen ehemaligen irischen Farmern, die bestenfalls an der Brooklyn Bridge mitbauen durften) als Kellner in einer irischen Kneipe hatte, zog die Familie in die mutmaßlich etwas bessere Nachbarschaft. Die Lower East Side hieß damals "Klein Deutschland" und so lebten außer dieser irischen Familie zu der Zeit denn auch nur deutsche Auswanderer in diesem Haus. Das Apartment, das die Familie bewohnte, ist winzig klein. Minischlafzimmer (ohne Fenster), Küche (ohne Fenster), Miniwohnzimmer. Unvorstellbar, die Zustände in NY in den damaligen Zeiten. Klar war mir bewusst, dass es damals noch kein fließendes Wasser, keine Toiletten in den Wohnungen und schon gar keinen Strom gab. Klar wusste ich, dass die Einwanderer ein verdammt hartes Leben hatten. Ja, ich wusste auch, dass der Müll einfach auf die Straße gekippt wurde und der Inhalt der Nachttöpfe ebenfalls. Wenn man aber Namen und Gesichter hat, wenn man umgeben ist von Möbeln und Gegenständen, die sie tatsächlich benutzt haben, in den kleinen Kämmerchen, die sie tatsächlich bewohnt haben, kommt einem dieses abstrakte Wissen eben irgendwie nah. Was hätten sie sich wohl gedacht, wenn sie gewusst hätten, dass 150 Jahre Touristengruppen durch ihr Apartment marschieren und von ihrem Leben hören? Hätten sie sich gefreut oder wären sie verärgert gewesen? Vermutlich wäre es ihnen egal gewesen, sie hatten ja genug damit zu tun, schlicht zu überleben. Der Tour Guide hatte uns gewarnt: irische Geschichten sind meistens traurig, so auch diese. Die kleine Agnes starb im Alter von 6 Monaten an Tuberkolose. Spätestens, als ihr Totenschein herumgereicht wird, habe ich natürlich Tränen in den Augen und muss so tun, als hätte ich Probleme mit den Kontaktlinsen. Diese elende Heulerei immer. Joseph und Bridget bekommen noch 5 Mädchen, 3 weitere sterben. Bridget wird nur 36 Jahre alt, Joseph heiratet nie mehr. Traurig, traurig.

Die Tour ist sehr sehr interessant und informativ und ihren (hohen) Preis auf jeden Fall wert. Es gibt auch noch eine Tour, die sich mit deutschen und amerikanischen Einwanderern zu Zeiten der Depression befasst und wenn ich die Zeit finde, werde ich mir diese sicher auch noch einmal ansehen/anhören.

Die Lower East Side ansonsten ist in den Morgenstunden wirklich eher unspannend. Ich bin aber sicher bzw. erinnere mich, dass sie abends/nachts viel zu bieten hat. Aber da kann ich (leider) derzeit nicht mitreden.

Sonntag, 15. Januar 2012

Krankenstation II

Das kleine Mädchen hat eine Ohrenentzündung und bekommt Antibiotikum :-( , Söhnchen hat laut Kinderärztin "gar nichts", fiebert aber trotzdem jede Nacht seit 3 Nächten. Wenn das bis morgen nicht vorbei ist, muss ich wohl nochmal mit ihm zum Arzt.

Kranke Kinder, das ist immer doof. Oberdoof aber, wenn die Mama auch noch krank wird. Ich nehme importiertes Grippostad und trinke Tee und esse Orangen, aber gut geht´s mir nicht.

Meine Pekipfreundin musste ihren Besuch leider auch absagen, weil Mutter und Kind Ohrenentzündungen haben. Tsja, dass unter diesen Umständen ein Flug nicht gerade sinnvoll ist, muss ich dann wohl schweren Herzens einsehen. Seufz.

Kann nur besser werden....

Freitag, 13. Januar 2012

That´s NY, Baby



Das ist typisch NY. Da hat man sich gerade ein Lieblingsrestaurant oder -cafe´auserkoren, und schon wird es wieder geschlossen. So bin ich gestern schwungvoll vor die Tür vom "Perch" geknallt und habe dann erst kopfreibend das Schild im Fenster gesehen. Oh nee. Das "Perch" war im Begriff, ein Happy Place zu werden. Es gab dort eindeutig den besten Kaffee der (Brooklyner) 5th Avenue (im Park Slope Abschnitt). Das Perch war, im Gegesatz zu den pseudointellektuellen, gewollt abgeranzten Kaffehäusern in der Nachbarschaft auf der 5. Avenue, einfach hübsch. Das fing schon mit der Farbgebung an. Davon abgesehen, dass rot ohnehin meine Lieblingsfarbe ist, finde ich es auch in der Kombination mit hellblau sehr schön, ganz besonders im Frühling. Ich ärgere mich ein wenig: Es gab dort Milchkaffeetassen in bleu mit einem stilisierten Vogel auf einer Leine in rot darauf. Wunderschöne Tassen. "Ich-Muss-Sie-Haben" Tassen. Ich habe immer gedacht, die kaufe ich mir mal. Im Zweierpack, für einen gepflegten Mädchenkaffee -klar, oder? Sie waren jetzt nicht unsagbar teuer, so um die $10 pro Stück. Aber dennoch habe ich gezögert und auf den richtigen (Kauf)moment gewartet. Mein Mann meint nämlich (zu Recht) wir haben genug Tassen und vor allem, genug wild Zusammengewürfelte. Wir brauchen eigentlich keine Tasse. Dass man eine bestimmte Tasse trotzdem haben muss, das wird der liebste Ehemann nie verstehen, so verständnisvoll er ja sonst auch ist. Nja, und so dachte ich, die läuft ja nicht weg, die Tasse, vielleicht schenke ich sie mir zu Ostern oder so.

Ja, wer hier nicht schnell genug zupackt, der hat das Nachsehen. That´s NY, Baby.

Krankenstation


Nachdem das kleine Mädchen nun tagelang herumgehustet und nachts gefiebert hat, hat es letzte Nacht auch L. erwischt, er lag stark fiebernd neben mir, und geht natürlich heute nicht zum Kindergarten. Gott sei Dank haben wir heute Nachmittag endlich einen Termin beim Kinderarzt. City Walks waren diese Woche natürlich nicht möglich, nächste Woche geht es aber hoffentlich weiter.

Das Wetter ist ohnehin mehr als ungemütlich und der Regen von gestern hat sich in Schneeregen verwandelt. Ich bin irgendwie ganz froh, dass ich bei dem Wetter die Tour zum Kindergarten nicht machen muss, zumal die kleine Miss sich hartnäckigst weigert, in ihrem Wagen zu sitzen, bis sie vor Müdigkeit fast über die eigenen Füße fällt. Aber auf dem "Boooaaat" mag sie manchmal fahren, allerdings nur ca. 15 m., um dann wieder "Laufenlaufen" zu brüllen und ohne Vorwarnung vom Board runterzuhüpfen. Entsprechend schnell kommt unsere kleine Karavane derzeit von A nach B.

Donnerstag, 12. Januar 2012

Vor dem Affengehege

gibt Söhnchen eine seiner typischen Vorstellungen.

Der "Zirkustorektor Wiggeldigg" (oder so)
vom Zirkus TAMTAM
rezitiert und präsentiert was das Zeug hält,
aber vermag das Publikum nur teilweise zu fesseln:

P.S.: Ja, wir waren inzwischen beim Friseur.

Ein Besuch im Zoo




Am Wochenende waren wir im Prospect Park Zoo. Der ist sehr überschaubar. Mit den "heimischen" Zoos Duisburg, Krefeld, Wuppertal oder gar Gelsenkirchen (huhu, Ilse) nicht zu vergleichen. Es gibt keine Löwen, Elefanten und sonstige Attraktionen, sondern nur Kleintiere- man ist in einer guten Stunde durch, incl. Streichelzoo. Mit sehr kleinen Kindern ist das allerdings ein riesiger Vorteil, weil man für den Zoobesuch keinen Ganztagsausflug planen muss und damit das Mittagsschläfchen nicht in Gefahr gerät. Und auch L. gefällt es dort ausnehmend gut. Man kann Enten füttern, Schafe streicheln und Robben sehen. Und es gibt Eis. Und damit sind dann auch schon alle Anforderungen an einen gelungenen Vormittag aus seiner Sicht erfüllt. R. hat es am besten gefallen, dass man dort auch malen durfte- ihre derzeitige Lieblingsbeschäftigung.


Dienstag, 10. Januar 2012

Tage wie dieser


...enden so (man beachte die Beinstellung der Tochter. Trotz Heulattacke: soviel Zeit muss sein, sich wie eine Lady hinzustellen).


Und fangen so an:

-Wachmaschine kaputt. Das Teil, das ohnehin schon nur mangelhaft wäscht (wie alle Maschinen in diesem Land), pumpt das Wasser nicht mehr ab. Das ist unschön, post Urlaub schon fast katastrophal.

-Toilette verstopft. Nicht das erste Mal und nicht ungewöhnlich, aber trotzdem eklig. Der zum Interieur dieses Hauses gehörende "Pömpel" wird von mir ignoriert, seitdem ich ein einziges Mal versucht habe, eine Verstopfung damit zu lösen. Politisch korrekt oder nicht, ich kippe die erste Ladung Chemie in die Toilette.

-Kind kriegt Zahn und ist meckerig, anderes Kind trotzt und ist ebenfalls meckerig. Traumvoraussetzung, um beide in ihre Winterklamotten (Zwiebellook, natürlich) zu bekommen. Schon leicht genervt, will ich eben den letzten Finger in den Handschuh stopfen, da tönt es aus dem Mund der kleinen Miss "Dinker ´macht". Oh toll. Alles nochmal ausziehen, Windel wechseln. Erstgborener nölt, weil er drei Minuten angezogen ausharren soll.

-Zweites Kind wieder bekleidet, soll in Kinderwagen, damit wir zum Einkaufen gehen können. Will nicht im Kinderwagen sitzen, macht sich stocksteif und schreit wie am Spieß.
Erstes Kind hingegen will nicht laufen, sondern auf´s "Booooard". Nervnervnerv. Alle laufen ein paar Meter, bis ich die Kleine mit dem alten Trick (Essen anbieten) doch in den Wagen hieven kann. Eine Minute später sieht Kind aus wie Ferkel- der frisch gewaschene Mantel voll halbzerkautem Zeug. Wie schafft die das immer? Wir erinnern uns: Waschmaschine kaputt.

-Mann ist ausnahmsweise mal zu seinem Vergnügen über´s Wochenende unterwegs. Wieso ??? Wieso??? Wieso ist dieser Mensch nicht hier, wenn man ihn braucht?

- Kinderwagen mit nöliger Tochter, die ALLES, aber auch ALLES, was sie erreichen kann, aus den Regalen räumt, und mit der notwendigen zweiten Ladung Chemie für die Toilette, sowie (fast ebenso wichtigen ) Lebensmitteln für´s Abendbrot beladen, Sohn an der Hand, leicht verschwitzt vor der Kasse: Portemonnaie (ich weiß, das schreibt man jetzt anders) nicht da. Leicht hektisches Suchen wird zu oberhektischem "Ich-Schmeiß-Alles-Aus-Der-Tasche", was aber auch nichts nützt: Kein Geld dabei. Alles wieder in die Regale räumen. Ja, L., auch die Bretzel. Neiiin, darüber muss man NICHT heulen....

Undsoweiterundsofort. Am Ende dieses Tages waren alle drei anwesenden Personen voneinander völlig bedient, und an eine Kommunikation ohne Schreien und Heulen war kaum noch zu denken. Da hilft nur, gemeinsam mit den Kindern ins Bett zu gehen und solche Tage möglichst früh zu beenden.

Waschmaschine und Toilette sind übrigens wieder funktionstüchtig, bis zum nächsten Mal.


Donnerstag, 5. Januar 2012

Die Pippilette

ist eine Wortneuschöpfung des Töchterchens. Gemeint ist nicht die kleine Schwester von Pippilotta (Victualia Rolgadina Ephraim´s Tochter Langstrumpf), sondern die kleine Schwester der Toilette, das Töpfchen. Die Pippilette hat gute Chancen, ein Familienwort zu werden, weil wir es allesamt so unsagbar niedlich finden, wenn die kleine Miss kurz nach dem Aufwachen, wenn sie bei uns ihre Milch getrunken hat, aus dem Bett krabbelt, mich an der Hand zieht und "Pippilette, ja? Mit!!!" von sich gibt, bis ich mich erbarme, sie in´s Bad begleite, von der Windel befreie und sie sich auf ihr Töpfchen setzten kann. Ein paar Tröpfchen kommen immer, die werden dann von R. mit "Supa macht" kommentiert, während alle inzwischen zusammengelaufenen Familienmitglieder in überschwengliches Loben, Quietschen, Kopfstreicheln verfallen, was unsere Tochter zu dem stolzesten Grinsen aller Zeiten und manchmal noch einem Pippilettenfreudentänzchen veranlasst.

Wir haben die relative Toilettenfixierung des Kindes übrigens nicht forciert, ich wäre überhaupt gar nicht auf die Idee gekommen, vor dem 2. Geburtstag in irgendeiner Form damit anzufangen, von der Windel loszukommen. Zumal Söhnchen sich damit ja in alle Ewigkeiten Zeit gelassen hat. Aber R. findet es schon seit Monaten interessant, dass ihre Familie auf die Toilette geht. Sie will immer mit und "helfe". Sie reicht Papier, betätigt die Spülung und wäscht solidarisch ebenfalls ihre Händchen. Gleichzeitig hat sie schon früh gemerkt, wenn sie etwas in der Windel hat und das dann auch gesagt. Im Urlaub hat sie sich mangels Pippilette sogar auf die große Toilette setzen lassen und hatte gar keine Angst. Ich weiß noch, wie ich mich bei meinen Freundinnen, als die Großen zwischen 2-3 waren und alle nach und nach trocken wurden, gefragt habe, wie die das wohl machen. Es gab bei L. in dem Alter einfach noch keinerlei Anzeichen für ein wie auch immer geartetes Interesse an diesen Dingen. Er war glücklich und zufrieden mit seiner Windel, mit Töpfchen konnte er gar nichts anfangen. Ich fand das auch ehrlich gesagt nicht weiter schlimm und habe ihm einfach seine Zeit gegeben. Eine "Sauberkeitserziehung" fand nicht statt; als er soweit war, klappte es auf einmal wie am Schnürchen und prompt auch nachts.

Aber da zeigt sich mal wieder, dass jedes Kind anders ist. Ob es jetzt daran liegt, dass R. ein Mädchen ist, dass sie zweites Kind ist, oder woran auch immer: sie wird höchstwahrscheinlich früh trocken sein. Schön wäre es jedenfalls, denn das Geld für die Windeln kann man auch wahrlich anders investieren- und Wickeln gehört auch nicht unbedingt zu meinen Lieblingsbeschäftigungen.

Dienstag, 3. Januar 2012

Und ein Happy New Year



Und so sah es in Mexicoole´aus: angenehme 27 Grad, Halbschatten, feinster weißer Sand, türkisfarbenes Wasser: Idealbedingungen für kleine Kinder. Ein bisschen doof war, dass weder unser Babyphone, noch die flugs runtergeladene I-Phone App (eigentlich genial) mangels zuverlässigen Telefonnetzes so richtig gut funktionierten, und wir daher abends die Wahl hatten, die Kinder mitzunehmen, auf dem Zimmer zu bleiben oder in Schichten das Zimmer zu verlassen. Einmal wagten wir trotzdem einen klitzekleinen Ausflug an die Hotelbar, da beide Kids eigentlich in den ersten Stunden der Nacht sehr zuverlässig schlafen, fanden dann aber einen aufgelösten L. vor, der wohl schon 5 Min nach uns gerufen hatte, ohne dass das Telefon anschlug. Unnötig zu sagen, dass ich meinen Sohn im Geiste schon mit Anfang dreißig wegen Verlassensängsten bei einer Paartherapeutin sitzen sah und mich anschließend rundheraus weigerte, die Kinder alleine im Zimmer zu lassen. Silvester verbrachten wir - mit Kindern - auf einem Himmelbett direkt am Meer (ja, das gab es da wirklich). Das war romantisch. Aber als die Kinder gegen 10 /11 keine Lust mehr hatten, vergeblich nach dem neuen Jahr Ausschau zu halten und ihren Kampf gegen den Schlaf aufgaben, war ich leider auch eingeschlafen. Trotzdem war es ein schönes Silvester und ein schöner Urlaub. Ich habe allerdings weder über das alte Jahr sinniert, noch große Vorsätze für das Neue zu vermelden. Aber gespannt bin ich auf das kommende Jahr.

Hier in NY hat uns gestern ein voller Briefkasten mit viel Weihnachts- und sogar noch Geburtstagspost sowie ein Temperatursturz von 27 Grad Celsius empfangen. Schnee ist nicht in Sicht, aber man kann ihn quasi schon riechen. Es weht ein eisiger Wind und die Menschen sind sowas von eingemummelt, wenn sie ihre Häuser verlassen, dass man sie fast nicht erkennt. Ich könnte jetzt eigentlich auch auf Schnee verzichten, weil er uns Weihnachten im Stich gelassen hat. Aber L. fragt quasi stündlich, wann denn jetzt endlich der Schnee kommt. Und wie ich NY kenne, wird er kommen, früher oder später.

Der nächste Besuch, eine weitere Pekipfreundin, ist quasi schon auf dem Weg, und ich freu mich, zumal sie ihr brandneues Baby mitbringt, das ich noch gar nicht kennen gelernt habe.

Happy New Year!

Weihnachtsnachlese



Ich hoffe, alle hatten schöne, friedliche und besinnliche Weihnachten. Bei uns war es gemütlich. Am Heilig Abend gab es einen Kindergottesdienst und gutes Essen und sonst nix. Doch - und wir haben dem Weihnachtsmann Kekse und Milch in die offene Ofentür gestellt. Durch den Ofen kommt er nämlich, wenn man keinen Kamin hat. Am 25. morgens waren die Kekse weg, die Milch aufgetrunken, und die Geschenke unter´m Baum, wie es sich gehört. L. war ganz außer Rand und Band, dass der Weihnachtsmann wirklich da war. Obwohl wir uns eigentlich "gar nichts" schenken wollten, kamen wieder zahlreiche Päckchen und Pakete zu Tage und wir waren eine Weile mit Auspacken beschäftigt. So im Schlamsselo, mit Kaffee bzw. Kakao in der Hand, fand ich das wirklich gar nicht so schlecht, wir hatten ja alle Zeit der Welt, keiner wurde müde und überreizt. Wieder einmal hat sich herausgestellt, dass mein Mann der beste Schenker der Weltgeschichte ist. Er war am Freitag nochmal kurz zwei Stunden in geheimer Mission unterwegs und hat es tatsächlich geschafft, jedem Familienmitglied einen Herzenswunsch zu erfüllen. R. bekam die Superbabypuppe von "American Doll Place" nebst eigenem Blanket, Lätzchen und Fläschchen. "Linda" wird seit Weihnachten nicht eine Minute aus den Augen gelassen, unsere Tochter ist so verliebt in ihr neues "Baby". L. bekam ein Playmobilpiratenschiff, dagegen konnte selbst die sehnlichst gewünschte blaue Kindergitarre nicht anstinken. Und ich bekam ein türkisfarbenes Paketchen mit einem Ringlein, von dem ich nur mal ganz beiläufig erwähnt hatte, wie hübsch es sei. Und mein armer Mann? Bekam nur eine neue Businesstasche. Nichts desto trotz hat er sich gefreut.

Am Nachmittag bekamen wir Besuch, da wurde es wieder trubelig mit einer ganzen Reihe kleiner Kids, aber auch gemütlich. Tja, und am 26. war Weihnachten für uns schon wieder vorbei, denn da reisten wir (halbwegs kurz entschlossen) nach Mexico, ole´,um alte Freunde zu treffen und das Jahr im Warmen ausklingen zu lassen.