Donnerstag, 5. Januar 2012

Die Pippilette

ist eine Wortneuschöpfung des Töchterchens. Gemeint ist nicht die kleine Schwester von Pippilotta (Victualia Rolgadina Ephraim´s Tochter Langstrumpf), sondern die kleine Schwester der Toilette, das Töpfchen. Die Pippilette hat gute Chancen, ein Familienwort zu werden, weil wir es allesamt so unsagbar niedlich finden, wenn die kleine Miss kurz nach dem Aufwachen, wenn sie bei uns ihre Milch getrunken hat, aus dem Bett krabbelt, mich an der Hand zieht und "Pippilette, ja? Mit!!!" von sich gibt, bis ich mich erbarme, sie in´s Bad begleite, von der Windel befreie und sie sich auf ihr Töpfchen setzten kann. Ein paar Tröpfchen kommen immer, die werden dann von R. mit "Supa macht" kommentiert, während alle inzwischen zusammengelaufenen Familienmitglieder in überschwengliches Loben, Quietschen, Kopfstreicheln verfallen, was unsere Tochter zu dem stolzesten Grinsen aller Zeiten und manchmal noch einem Pippilettenfreudentänzchen veranlasst.

Wir haben die relative Toilettenfixierung des Kindes übrigens nicht forciert, ich wäre überhaupt gar nicht auf die Idee gekommen, vor dem 2. Geburtstag in irgendeiner Form damit anzufangen, von der Windel loszukommen. Zumal Söhnchen sich damit ja in alle Ewigkeiten Zeit gelassen hat. Aber R. findet es schon seit Monaten interessant, dass ihre Familie auf die Toilette geht. Sie will immer mit und "helfe". Sie reicht Papier, betätigt die Spülung und wäscht solidarisch ebenfalls ihre Händchen. Gleichzeitig hat sie schon früh gemerkt, wenn sie etwas in der Windel hat und das dann auch gesagt. Im Urlaub hat sie sich mangels Pippilette sogar auf die große Toilette setzen lassen und hatte gar keine Angst. Ich weiß noch, wie ich mich bei meinen Freundinnen, als die Großen zwischen 2-3 waren und alle nach und nach trocken wurden, gefragt habe, wie die das wohl machen. Es gab bei L. in dem Alter einfach noch keinerlei Anzeichen für ein wie auch immer geartetes Interesse an diesen Dingen. Er war glücklich und zufrieden mit seiner Windel, mit Töpfchen konnte er gar nichts anfangen. Ich fand das auch ehrlich gesagt nicht weiter schlimm und habe ihm einfach seine Zeit gegeben. Eine "Sauberkeitserziehung" fand nicht statt; als er soweit war, klappte es auf einmal wie am Schnürchen und prompt auch nachts.

Aber da zeigt sich mal wieder, dass jedes Kind anders ist. Ob es jetzt daran liegt, dass R. ein Mädchen ist, dass sie zweites Kind ist, oder woran auch immer: sie wird höchstwahrscheinlich früh trocken sein. Schön wäre es jedenfalls, denn das Geld für die Windeln kann man auch wahrlich anders investieren- und Wickeln gehört auch nicht unbedingt zu meinen Lieblingsbeschäftigungen.

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