Donnerstag, 27. Oktober 2011

Von Mäusen und Menschen

Ich weiß nicht wieso: Mäuse lieben mich. Und leider meine ich nicht Mäuse umgangssprachlich für Geld, sondern die kleinen, in den Augen vieler Zeitgenossen ach so possierlichen Tierchen. Ich bin oft in meinem Leben umgezogen. Und ich glaube, in fast jeder Wohnung hatte ich mal eine Maus. Ja, auch beim letzten Mal NY- im 12. Stock! So auch hier. Ich hatte das völlig verdrängt- bei meinem Julibesuch hatte der liebste Ehemann abends eine Maus gesehen und mir versprochen, das Problem zu lösen, bis ich mit den Kindern hier einziehe. Nee, nee. Das war wohl nichts. Ich hatte schon die ganzen letzten Tage so einen Mauseverdacht. Denn als ich vor ein paar Tagen, nachdem ich R mittags hingelegt hatte, noch ein wenig oben auf dem Bett lag und die Augen gerade zufallen wollten, hatte ich ganz stark das Gefühl, hier unten würde jemand langlaufen. Also, nicht jemand, aber etwas. Krallen auf Holz. Als ich herunterkam, war natürlich nichts zu sehen, und ich habe schon gedacht, ich wäre ohne es zu merken eingeschlafen und hätte das geträumt. Ich habe nämlich echt eine leichte Mausephobie, seitdem eine mal in meinem Bett über mich gehuscht ist. Als ich damals meine Eltern völlig aufgelöst weckte, wurde ich erstmal ausgelacht, bis mein Vater dann doch mitten in der Nacht mit der Taschenlampe unter alle Möbel leuchtete und das Vieh entdeckte und einfing. Aber war leider nichts mit Traum: da sitze ich hier eben auf der Couch und lese, und da kommt ganz gemütlich eine Maus daher, spaziert fröhlich und in keinster Weise hektisch unter dem Tisch herum und schaut sich um, ob nicht von R´s täglichem "Selba/leine"-Krümel-Desaster ein paar Reste zu finden sind. Ich bin einigermaßen fertig, denn ich weiß ja nunmal, dass die Viecher auch Treppen hochgehen und durch die Betten huschen können. Puhhh. Das wird eine unruhige Nacht, soviel steht fest. Bin ferner ein bisschen sauer auf den liebsten Ehemann, denn "Task Mäusebeseitigung" ist mal eindeutig nicht erfolgreich zu Ende geführt worden. Ich erledige die von ihm mir freundlichst übertragenen Projekte ("schaff die dämliche IKEA Matratze her") ja schließlich auch, auch wenn ich dabei mindestens 7 neue graue Haare bekomme.

Die letzte Nacht war auch schon reichlich ätzend. Töchterchen war von 11 Uhr an alle zwei Stunden wach. Das haben wir öfter mal, aber üblicherweise brabbelt sie dann ein bisschen vor sich hin oder verlangt nach Wasser oder Nunu und schläft dann weiter. Letzte Nacht aber hat sie Zeter und Mordio geschrien. Mir kam es vor wie Alpträume, aber sagen konnte sie es natürlich noch nicht. Sie war nicht nass und hatte keinen Durst, und Schmerzensschreie hören sich auch anders an, außerdem war sie sofort ruhig, wenn ich bei ihr war. Untypischer Weise brauchte sie wohl meine Nähe, so dass ich mich alle zwei Stunden 10 min summend über ihr Gitterbettchen beugen und sie streicheln musste. Gähn. Um 2 Uhr nachts rief dann auch noch Söhnchen- das erste mal, seit er trocken ist, war ihm ein Pieselunfall passiert, es war auch wirklich ALLES nass. Komplette Umziehaktion, in dem Bett konnte er nicht mehr schlafen, also rüber zu mir. Um 3 dann schrie Babymädchen so jämmerlich, dass ich wider besseren Wissens versuchte, sie auch noch mit zu mir hinüber zu nehmen. Das ist für R. allerdings das Zeichen zum Spielen, sie schläft einfach nur in ihrem eigenen Bett. L. wurde natürlich wach und die beiden fingen an sich zu pieksen und zu kichern. Seufz. Nach 15 min R. wieder in ihr Bett verfrachtet. Weiterhin miserabel geschlafen, weil mein Sohn, wenn er bei mir schläft, wie Klebstoff an mir klebt. Egal, wie oft ich mich vorsichtig und zentimeterweise wegrolle, Söhnchen robbt hinterher. Irgendein Körperteil muss er an mich quetschen, sonst kann er scheinbar in meiner Nähe nicht schlafen. Das ist eigentlich natürlich total süß und rührend, nur schlafe ich dann immer so verkrampft, dass ich Rückenweh bekomme. Nachdem wir uns das zweite mal quer durch das Bett eine Robb-Verfolgungsjagd geliefert hatten (wenn ich am Rand ankomme, stehe ich auf und wechsle auf die andere Bettseite), sage ich zu ihm: "L., jetzt kuschel doch mal mit Charly" (Teddy). Antwort: "Aber Du bist viel kuscheliger." Heute Morgen, als wir zum Aufwachen ein bisschen muckelten, lag er eingekuschelt in meinem Arm und fragte dann: "Du, Mama, können wir vielleicht mal SO schlafen?" Sausüß, der Bengel. Babymädchen hingegen ist nicht so die Verkuschelte und sagt immer entschieden "NEIN", wenn ich sie frage, ob ich ein Küsschen bekomme. Ist aber nicht minder niedlich.
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Nur die Maus, die finde ich kein bisschen niedlich!

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