Dienstag, 31. Januar 2012

Der Trotzkopf

Bitte betrachten Sie dieses zauberhafte Wesen : Mandelaugen, Zuckerschnute, Pfirsichwangen. Oh, es kann so unendlich niedlich sein. Und das ist sein Glück. Denn docjerkyl- und mrhydegleich kann sich ein unschuldiger Augenaufschlag und ein zuckersüßes Lächeln von jetzt auf gleich in eine kreischende Fratze verwandeln. Ungefähr 57mal täglich. Das Töchterchen ist mit nicht einmal zwei Jahren fest im Griff der (ersten) Trotzphase. Und wie das bei Trotz so ist, oft lassen sich die Ursachen für den Ausbruch nur schwer ergründen. Selbst, wenn sie sich ergründen lassen und man durchaus gewillt ist, um des Kindes Seeleinheil einzulenken, bringt das leider nichts - so zum Beispiel, wenn die Tochter unbedingt alleine Fahrrad fahren will, es aber einfach noch nicht kann und sich keinen Millimeter vorwärts bewegt, wenn man ihr halb gebelltes, halb gekreischtes "Alleine" Kommando befolgt. Denn die Erkenntnis, dass es alleine nicht geht, führt natürlich zu noch größerem Frust. Hach ja, es macht Spaß. Will man eine Jacke anziehen, macht das Kind sich schlapp wie eine Schlenkerpuppe und lässt sich aalgleich auf die Erde gleiten. Will man es in den Wagen/Kindersitz setzen, spannt es alle Muskeln an und macht sich steif wie ein Brett. Gestern habe ich ungelogen 5 mal Handschuhe an und ausgezogen. In dem Moment, in dem sie an waren, sollten sie ab - und umgekehrt. Und ihre Verzweiflung äußert meine Tochter nicht einfach mit Heulen oder Jammern, nein, sie kann sich in Rage kreischen. Ihr Trotz ist heftig - so wie sie eben schon immer all ihre Regungen quasi mit einem Ausrufezeichen versieht. Das geht so lange, bis ich die Nerven verliere und kurz davor bin, alle meine Prinzipien über den Haufen zu werfen und R. kräftig durchzuschütteln. Dann muss ich schnell hinausgehen, bis 10 zählen und mir klarmachen, dass sie ja selber dauerdurcheinander und frustriert ist und mich mit ihrem Trotz natürlich nicht ärgern will. Und das Spiel geht wieder von vorne los.

Kleines, mandelaugiges, zuckerschnutiges, pfirsichwangiges Monster. I love you, auch wenn Du meine Nerven momentan arg strapazierst.

2 Kommentare:

  1. hihi, ja das kenne ich auch von shirley temple... und manchmal denke ich ja, dass die kleinen mädchen das drama einfach von anfang an perfektionieren. dicke krokodilstränen und schluchzende liebes-schwüre inklusive, wenn der trotz dann abebbt.

    so aus der ferne betrachtet jeweils sehr niedlich!
    LG, Ilse

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  2. ...meine Mami sagt immer "das verwächst sich" - was ich mir jeden morgen, wenn meine Kleine sich wieder nicht anziehen lassen will (das muss neuerdings das Kasperle machen), kaum vorstellen kann! Süß, Deine kleine Maus. Bussi, A.

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