Uh, ich sitze hier mit meinem Telefon in der Hand und warte schon die ganze Zeit, dass der Kindergarten anruft und sagt, L. möchte aus dem "Kinderparadies" abgeholt werden. Es war... wirklich komisch heute morgen. Es ist so ANDERS als zu Hause, und wenn schon ich das mit Macht spüre, wie mag es für L. sein. Sein Kindergarten besteht eigentlich nur aus einem ziemlich kleinen Raum. Zwar waren alle Eltern, die reinkamen, hellauf begeistert, wie schön der neue Raum geworden sei, aber da zeigt sich wieder: alles ist relativ. Für mich war es einfach ein stinknormaler Raum mit einigen Spielsachen darin. Ein bisschen wie im Ferienclub. Die Ankunft war ziemlich chaotisch. L. war nicht das einzige Kind, das neu in die Gruppe kam (was ja im Prinzip gut ist) und die zwei Erzieherinnen, die allerdings sehr nett wirkten, hüpften hin und her, um allen gerecht zu werden. Vielleicht ist es gar nicht so schlecht, dass es nur diesen einen Raum und daher zwangsläufig auch eine feste Reihenfolge an Aktivitäten gibt. Das macht es für L. vielleicht leichter, sich einzugewöhnen. Aber er ist es natürlich aus seinem Kindergarten gewöhnt, in´s Atelier zu gehen und zu malen, wann immer er will. Oder raus zu gehen. Oder in den Bauraum. Oder oder oder.
Seufz. Die "Fischgruppe" hat auch einen Fisch, um den man sich gemeinsam kümmern soll. Eigentlich eine gute Idee. Aber ehrlich, als ich das arme Vieh gesehen habe, das einsam und allein in einer Art Blumenvase herumschwimmt, habe ich mich schon gefragt, wie lange Nemo überleben wird.
Ich habe versucht, mich rasch vom Acker zu machen, denn ich weiß aus Erfahrung, dass es schwieriger für L. wird, wenn ich erst eine Weile da bleibe. Ich bin aber mit einem Riesenkloß im Hals gegangen und habe auf der Straße- natürlich- angefangen zu heulen. R. hat auch geheult und so sind wir dann heulend nach Hause gestrollert und ich habe sogar vergessen, Milch und Wasser zu besorgen.
Mal sehen. Ich hoffe sehr, der kleine Kerl empfindet alles viel positiver als ich und hat erzählt gleich, dass er schöne Stunden hatte. Ich werde natürlich auch versuchen, alles positiv einzufärben, wenn ich mit ihm über den Kindergarten spreche.
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