Dienstag, 6. September 2011

Angekommen

Wir sind da.

Es war wie zu erwarten ein schwieriger Abschied, der dadurch noch schwerer wurde, dass die letzten Tage in H. einfach ganz furchtbar nett waren. Jeder wollte uns noch sehen, wir hatten eine sehr quirlige Babyabschiedsparty in "unserem" Mutter-Kind-Cafe, eine tolle Piratenabschiedsparty für L., eine emotionale Winkparty am Flughafen- und viele liebe Menschen, die uns versichert haben, dass sie uns nicht vergessen und wenn es geht, auch mal "vorbei"kommen werden.

Der Flug war etwas entspannter als letztes Mal. L. war völlig unproblematisch, er hatte Spaß am Vorlesen, Hörspielen, Ipod und dem Flugzeugessen und hat erst nach 5 Stunden angefangen, leise zu quengeln. R. war gewohnt anstrengend, hat aber immerhin zweimal eine halbe Stunde auf dem Arm genickt und war auch sonst nicht ganz so krawallig wie befürchtet. Lang und anstrengend sind 8 Stunden mit zwei kleinen Kindern in so ´ner Ölsardine natürlich trotzdem und ich habe diverse Male ein bisschen neidisch auf die Alleinreisenden geschielt, die entspannt in Zeitungen geblättert oder sogar mal die Augen zugemacht haben. Immigration, Zoll und Fahrt nach NY rein waren unproblematisch und L. war zwar müde, aber auch sehr gespannt auf "sein neues Haus". Es gefiel ihm spontan sehr gut, auch sein Zimmer wurde ganz fröhlich angenommen. Obwohl die Kinder erst spät in´s Bett kamen, kam er, der gefürchtete Jetlag und beide waren um Punkt 4 Uhr nachts hellwach. Der Tag gestern war entsprechend anstrengend und lang, heute Nacht haben die beiden dann aber tatsächlich schon bis halb 6 geschlafen. Wenn das so bleibt, wäre es natürlich großartig, irgendwie glaube ich aber an Zufall. Definitiv ist es aber schonmal viel einfacher als beim letzten Mal im damals noch unmöblierten, ungastlichen Haus. Wenn eingerichtete Kinderzimmer da sind, oder man morgens um 5 erstmal ne Piraten-CD reinlegen und mit einem Kaffee in der Hand den tanzenden Babes zugucken kann, ist alles gar nicht mehr so schlimm. Ich glaube, auch R. ist froh über ein richtiges Bettchen an immer dem gleichen Platz.

Die Grundstimmung ist ganz gut. Die Kinderzimmer sind eingerichtet, die Kinderklamotten an ihrem Platz. Natürlich sind meine Koffer noch unausgepackt. Leider ist gleich heute morgen V. wieder für zwei Wochen auf einen Business-trip geflogen, das macht uns etwas zu schaffen, im Moment insbesondere mir.

Während es die letzten zwei Tage brüllend heiß war, regnet es jetzt zu allem Überfluss auch noch aus Kübeln und ich kann mit den Kleinen quasi kaum das Haus verlassen- Spielplatz oä ist völlig unmöglich. Ich wünsche mir unser Mutter-Kind-Cafe aus R. herbei. Seufz. Immerhin wird sich die frische Brise hoffentlich vorteilhaft auf das Schlafverhalten auswirken.

Gestern trafen wir noch einen Kollegen von V., der mit seiner Frau und zwei Kids im November auch herzieht. Wie sich herausstellte, sind alle vier Kinder quasi gleich alt und die beiden Großen werden in den gleichen Kindergarten gehen. Auf jeden Fall ein Lichtblick, schade nur, dass sie jetzt noch nicht da sind.

Kommenden Montag beginnt der Kindergarten und auch Musik- und Turnkurse, dann werden unsere Tage wieder halbwegs Struktur bekommen. Bis dahin kann ich nur hoffen, dass das Wetter bald besser wird und wir uns hier in der Umgebung viel umgucken können und ein paar Spielplätze ausprobieren. Heute Nachmittag werde ich irgendwann die Mannschaft in Gummistiefel und Regenjacken packen und zumindest mal zur Bank gehen und Geld holen- und gleich wieder ausgeben.

Der Kindergarten bereitet L. noch einiges Kopfzerbrechen. Ich bin gespannt, ob er sich halbwegs schnell eingewöhnen kann. Er hat auch gestern bereits nach seinen Kindergartenfreunden und seinem Pekipfreund, der ihm am Flughafen noch gewunken hat, geweint. Ich habe ihm erklärt, dass wir skypen können, aber er meinte, er will nicht telefonieren, sondern spielen. Tsja, was soll man da sagen?

2 Kommentare:

  1. Huhu Emi, das hört sich ja noch einigermaßen anstrengend an und das V. nicht da ist, macht es sicher nicht leichter. Mann, wie stemmst Du das nur immer alles? Ich ziehe echt meinen Hut. Aber Lichtblicke sind ja am Horizont zu erkennen. In ein paar Wochen wird sicher schon alles etwas leichter sein. Der Kindergarten ist jetzt deutschsprachig, oder? Sonst wäre das ja sicher kompliziert für L. So wird er sich bestimmt schnell einleben. Kinder fällt sowas meist viel leichter als man anfangs befürchtet. Ich drück euch die Daumen das bald die Sonne wieder hervorlugt. Hier ist´s gerade auch nicht besser. Liebe Grüße, Nadine

    AntwortenLöschen
  2. Auch J. fragt nach L., findet aber vor allen Dingen den Zeitunterschied und damit die unterschiedlichen Aktivitäten seines Buddies hoch spannend. Passend zum Ferienende ist er heute dann erstmal krank aus dem Kindergarten gekommen. Fieber und roter Hals. Na ja, wird schon wieder.

    AntwortenLöschen