Dienstag, 13. September 2011

Das leidige Laufthema


Also, der Kindergartentag gestern scheint wohl recht gut gewesen zu sein. Als ich (eine Stunde zu früh) ankam, hat L. ganz fröhlich gemalt und laut Erzieherin A. (die wirklich sehr lieb zu sein scheint), hat er an allen Angeboten teilgenommen, gut gegessen und hat auch nach dem Abschied nicht geweint. Er war dann zwar gestern Nachmittag etwas erledigt, aber das ist ja nur normal, zudem die Temperaturen hier momentan hochsommerlich sind. Heute Morgen hat L. auch ganz interessiert zugeguckt, wie ich die Lunchtasche packe (das ist auch so ein Thema- puuh, jeden Tag was Abwechslungsreiches für Snack und Mittagessen und bitte ohne Zucker) und hat sich mit mir recht fröhlich auf den Weg gemacht, allerdings mit der Bemerkung: och, aber zu Hause ist es schicker als im Kindergarten. (Das hoffe ich). Ich bin einigermaßen erleichtert, dass das zu klappen scheint. Mal gucken, wie es heute wird, denn der erste Ausflug in den Park vom Kindergarten aus wird mit einem gewissen Laufpensum (4 Blocks bergauf) verbunden sein, und mein Söhnchen ist ja bekanntermaßen alles andere als gut zu Fuß. Allerdings muss ich zugeben, dass er die Lauffaulheit hier manchmal sogar vergisst, weil es auf den Straßen eben so interessant ist und soviel zu gucken gibt. Manchmal läuft er wie ein junger Hund vor und neben R´s Kinderwagen hin und her. Oft aber vermeldet er schon, wenn man nur erwähnt, in den Supermarkt gehen zu wollen, dass er aber gefälligst nicht laufen will. Da er leider auch mit Laufrad, Roller oder gar Fahrrad überhaupt nicht gut klar kommt und das jeweilige Gerät nach spätestens 10 min auch noch getragen werden muss, lasse ich diese natürlich erst recht zu Hause. Mir ist schon klar, dass nur lernt, wer auch Gelegenheit zum Üben bekommt, aber ich bin oft schon mit Kinderwagen und Einkäufen überfordert- wenn ich dann noch nen Roller zum Überdieschulterwerfen dabei hätte, wüsste ich nicht mehr recht, wie ich die Einkäufe nach Hause bringen sollte. Da ist vielleicht so mancher etwas geduldiger und langmütiger, aber ich habe mich nach kurzem Ringen mit mir selbst dafür entschieden, mir das Leben leicht zu machen und habe einen Geschwisterwagen angeschafft. (Vielmehr: V. hat ihn angeschafft). Ok, so richtig leicht ist auch damit das Leben nicht, denn das Ding ist so breit, dass es längst nicht durch alle Türen geschweige denn Supermarktgänge geht. Der Kompromiss mit L. ist also jetzt so: wenn es nur kurze Wege geht, wie einkaufen, muss er laufen und mir helfen. Bei längeren Wegen wie in den Park oder in den Kindergarten nehmen wir den Geschwisterwagen mit, und er darf sitzen, wenn er müde wird. Ob das die pädagogisch einwandfreie Maßnahme ist, weiß ich nicht. Und als ich noch keine Kinder hatte, hätte ich nie gedacht, dass ich mal einen fast Vierjährigen durch die Gegend schiebe und hätte gesagt, das gibt´s doch nur in Amiland. Naja, so isses ja auch.

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