Donnerstag, 24. Mai 2012

Possierliche Tierchen. Nicht.

Arrrrgh. Ich hasse New York.

Vorgestern Abend waren auf einmal die Mäuse zurück. Nach einem langen Winterschlaf. Natürlich keine Mausefalle und nicht mal ein HG im Haus (wie immer auf Reisen). Gestern nach dem Spielplatz also noch in einen Hardware Store eingefallen und mit Mausefallen bepackt nach Hause gekommen. Die Freude des Sohnes, dass er jetzt bald eine lebendige Maus als Haustier haben würde, konnte ich nur mit Mühe zügeln, indem ich ihm immer wieder erklärte, dass Mäuse nun mal nicht in Häusern leben, sondern draußen. Und da kamen wir heim und da saß auf der weißen Wand eine "Biiiene, ekelich", wie R. ganz aufgeregt bemerkte. Biene, schön wär´s. Das war die größte Kakerlake, die ich in meinem Leben je gesehen habe, größer sogar als Hugo und Ernst, unsere krabbelnden Mitbewohner in unserer Studentenbude in Kapstadt.

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich zum Baby werde, wenn es um Insekten geht. Ich habe eine ausgewachsene Phobie, und Kakerlaken stehen an oberster Stelle meiner Ekelpyramide, dicht gefolgt von Spinnen, Heuschrecken und Motten (!). Ich kann mir eintausend mal vorbeten, dass die Tierchen gaaar nichts tun, das nützt einfach mal überhaupt nichts. Alleine die Vorstellung, dass sie mir näher kommen als einen Meter, führt zu Schweißausbruch und einem fast übermächtigen Fluchtinstinkt. Leider kann auch die Anwesenheit meiner Kinder nichts daran ändern, obwohl mir klar ist, dass mein Verhalten sie wahrscheinlich auch nicht gerade unbefangen gegenüber Krabbelvieh werden lässt. Ist mir in dem Moment alles egal. Ich habe mich zwar erstmal tapfer mit einem Buch bewaffnet und versucht, dies gezielt auf das Vieh zu werfen (keine Chance, sie lebend zu fangen, nicht mal den Hauch einer Chance, dafür müsste ich ihr viiiel zu nah kommen!!!). Aber wer Kakerlaken kennt, weiß, dass sie viel zu schnell für solche Aktionen sind. Und ich muss ziemlich lustig ausgesehen haben, mit meinem Buch, einen Schritt auf das Vieh zu, aber sobald es in meine Richtung gekrabbelt ist, mit leicht unterdrücktem Schrei drei Schritte zurück. Und so habe ich zu guter Letzt eben meinem Fluchtinstinkt nachgegeben und den Rest des Abends mit den Kindern im oberen Stockwerk verbracht.

Ich habe aber mehr als mies geschlafen, denn im Ostwestfälischen ist mir nachts schon einmal eine Maus übers Bett gehuscht und im Südafrikanischen eine Kakerlake, und von daher weiß ich ganz genau, dass beide Viecher vor Betten im Prinzip nicht halt machen. Der HG musste, als er nachts heimkam, Fallen aufstellen und Antikakerlakenzeugs sprühen, aber kein Erfolg bisher. Brrrr....

Jetzt fehlen uns nur noch Bed Bugs, und dann haben wir alle typischen New Yorker Ungezieferplagen komplett.

3 Kommentare:

  1. Oh je, Du Arme! Und auch die Maus im Ostwestfälischen haben wir zunächst als Traum vermutet. Bis E.-D. das Vieh unter dem Bett entdeckt hat...
    Ich kann noch mit einer kleinen Skorpiongeschichte aus Südfrankreich aufwarten. Auf den bin ich im Morgengrauen fast draufgetreten bin, in der Annahme, es sei eine Wollmaus... Der französische Nachbar meinte nur auf meine Frage, ob die Viecher in dieser Gegend giftig seien, sehr wahrscheinlich. Sehr beruhigend! Immerhin gab er mir ein Insektenspray und einen Kaminhaken und ließ mich mit einem aufmunternden:"A la guerre! vor der Tür stehen. Das Spray, ein Glas und mein damaliger Freund kamen zum Einsatz. Der Kaminhaken zum Glück nicht. Wanzen in den Betten in Kenia, die uns in der letzten Urlaubsnacht zwangen in Jeans und Socken bei mindestens 50 Grad zu schlafen, ich glaube das war es. Aber weißt Du, was ich fast noch schlimmer finde? Mücken nachts im Schlafzimmer... Die bringen mich um den Verstand! A la guerre und Kopf hoch!

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    1. Haha. Ja, hier wird es auch kein Friedenspfeifchen geben. Habe das Spray immer griffbereit. Übrigens, hoffe, Ihr hattet einen schönen Burtseltag und Junior ist noch brav. Gib M. ein Küsschen.

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  2. Oh, du Hölle!
    Mein tiefempfundenes Mitgefühl!!!! Wäre ich am Ort gewesen, hätten wir mit vereintem phobischem Verhalten den Kindern ein vollständiges Krabbelviechertrauma zugefügt ... Gene oder Sozialisation??? Ich erinnere mich gut, dass die Frau Mutter mit uns ins obere Stockwerk flüchtete, weil im unteren Flur in B. eine Spinne mit Größe und Statur einer Bratpfanne saß... Muss wohl vor dem denkwürdigen Wiener Hotelerlebnis gewesen sein, als ihr die nächtens im Halbschlaf aus dem Gesicht geklaubte Spinne in ihrer Hand wundersam die Furcht nahm....
    Aber nun gar Kakerlaken... Ne wirklich, das geht echt zu weit!!!
    Komm mal hurtig heim, hier gibt es sowas Fieses nicht!!!!!!

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