Dienstag, 6. Dezember 2011

City Walks Manhattan: SoHo







Schon letzte Woche war ich in SoHo (South of Houston Street). Ich dachte, ich schau dort mal nach einem Weihnachtsgeschenk für den liebsten Ehemann und vielleicht auch noch nach Baumschmuck. Ich bin unverrichteter Dinge wieder abgezogen. Aber viele Fotos habe ich gemacht.

SoHo ist für jeden NYC Besucher ein absolutes Muss. Wer hier an einem blaubehimmelten Sonnentag herumläuft und nicht begeistert ist, dem ist nicht zu helfen. Es ist bunt, es ist schön, es ist vielfältig. Es gibt Kommerz, Kunst und Kitsch. Billig neben teuer. Schick neben schäbig. Und immer wieder sensationelle Straßenzüge mit den berühmten Cast-Iron Buildings. Man kann SoHo in einer halben Stunde durchwandern, aber das schafft niemand, denn hier gibt es wirklich an jeder Ecke so viel zu sehen, dass man immer wieder stehen bleiben muss, selbst wenn man die vielen Läden, Galerien oder Cafes gar nicht betritt. Es kann passieren, dass man vor lauter visuellen Reizen leicht überfordert ist, insbesondere, wenn man sich wie ich mit einer noch unvertrauten Kamera auf den Weg macht und versucht, all das Tolle, was man sieht, in Fotos einzufangen.

Auf dem Abschnitt des Broadway, der in SoHo liegt, gibt es eine Besonderheit. Schaut man nach links (oder rechts, je nach Straßenseite), sieht man am Horizont das Chrysler Building. Schaut man in die andere Richtung, sieht man das Woolworth Buildung. Meiner Meinung nach sind das die beiden schönsten Hochhäuser New Yorks, auf jeden Fall sind es meine Lieblingshochhäuser. Das ist mein eigenes kleines Ritual, wenn ich in Soho aus der Subway ans Tageslicht klettere: einmal links, einmal rechts gucken, und schon muss ich lächeln.

Es gibt noch einen anderen sehr persönlichen Grund, warum ich Soho so mag. Hier fanden in meiner ersten Schwangerschaft immer die Vorsorgeuntersuchungen statt. Ich bin jedes Mal sehr aufgeregt hingefahren und sehr beglückt wieder weg. Manchmal mit Ultraschallbildern in der Tasche, von einem kleinen Böhnchen zuerst, dann von einem Alien mit Armen und Beinen. Manchmal habe ich auch in einem Cafe gesessen und den Bauch gestreichelt und von der Zukunft geträumt. Ich habe immer bei Dean & Deluca (Keksfoto) vegetarisches Sushi gegessen. Und immer links und rechts nach "meinen" Lieblingshäusern Ausschau gehalten, bevor ich wieder in den U-Bahnschacht gegangen bin. Hach ja, mit dem ersten Kind schwanger, das so sehr herbeigesehnt wurde, das ist eine ganz besondere Zeit. In SoHo wird diese so gesegnete Zeit für mich irgendwie wieder lebendig.

Aber auch ohne diese persönliche Erinnerung ist SoHo einen Besuch wert, sofern man entweder ein Interesse an Kunst oder an Architektur oder an gutem Essen oder an Design oder am Shoppen oder allgemein an Menschen hat. Sollte einen nichts von alledem interessieren, braucht man allerdings auch gar nicht erst nach NYC reisen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen