Donnerstag, 16. Juni 2011

Schlamselo-Tiger und Botschaftsbesuch












Hach ja. Ich habe Frühaufsteherkinder. Meistens sage ich ja "zum Glück", weil der Alltag sich dadurch morgens gut bewältigen lässt und es natürlich unglaublich anstrengend wäre, die Kinder aus den Betten zu zerren und unter Protestgeheul fertig machen zu müssen. Würde sicher auch auf der "Warum ich gegenüber meinen Kindern ein schlechtes Gewissen haben muss"-Liste einen weiteren Punkt beisteuern. Außerdem spart man sich den Wecker. Aber an Wochenenden und Feiertagen... da schwöre ich oftmals Rache und sehne den Tag herbei, wenn ich die Blagen nach einem Discobesuch am Sonntag Morgen gnadenlos zum Frühstück wecken werde. Hähä. An diesen Tagen bin ich um halb zehn schon wieder müde, denn der Tag mit zwei gnadenlos fitten Kids fängt ja gegen sechs Uhr an. Und dann fällt es mir auch verdammt schwer, mich so richtig an den beiden zu freuen, obwohl das ja etwas ist, was ich mir immer wieder vornehme - die Zeit, in der sie klein sind, zu genießen. Jede Minute. Denn die Zeit, die geht wirklich so gnadenlos schnell vorbei. Aber nicht am Pfingstmontag zwischen sechs und halb acht.

Wenn sie mir dann allerdings Szenen wie die oben geschossene bieten UND ich dazu einen heißen Milchkaffee trinken darf, ohne dass R. ihn mir unbedingt wegreißen und untersuchen will, dann freut sich das Mutterherz auch um sieben Uhr morgens und ich muss wirklich herzhaft grinsen. Ich glaube, langsam setzt tatsächlich der viel gepriesene Synergieeffekt ein, den Geschwisterkinder angeblich mit sich bringen, und die beiden beginnen, miteinander zu spielen. Manchmal. Wenn R. es nicht wagt, etwas haben zu wollen, was L. hat - oder seine Legotürme kaputt macht.

Gestern mussten wir zur deutschen Botschaft in FFM und unsere Visa beantragen. Wir hatten kurz überlegt, ob wir die Kids nicht hierlassen, aber irgendwie mangelte es ziemlich an Möglichkeiten, sie unterzubringen, da wir schon um sieben Uhr morgens los mussten. Außerdem fanden wir es ganz gut, mal wieder eine Möglichkeit zu haben, mit L. über den anstehenden Umzug zu sprechen. Und was machen die Kiddies, wenn wir mal einmal RICHTIG früh aufstehen müssen--- na klar, schlafen. Allerdings haben sie sich gut wecken lassen und waren trotzdem gut gelaunt. Die gute Laune hielt bei R. allerdings nur bis FFM (immerhin). In der Botschaft angekommen, hat die kleine Miss alles zusammengebrüllt, was bei mir zu ziemlichem Stress und im übrigen dazu geführt hat, dass wir nach 40 min. komplett fertig waren. Ha! Das letzte mal haben wir vier Stunden gebraucht, als V. und ich noch zu zweit waren. Merke: Nimm ein tobendes Baby mit unangenehmer Kreischstimme mit an Bord, und Du wirst in der amerikanischen Botschaft sehr schnell fertig. Wir waren den Officers und letztlich auch Miss R. sehr dankbar. L., der sich die ganze Zeit wirklich beängstigend gut benommen hat, durfte zur Belohnung nachmittags mit Papa schwimmen gehen und war happy. Der große Umzug ist allerdings noch nicht so richtig bei ihm angekommen. Er findet es ganz ok, demnächst zwei Kinderzimmer zu haben, aber er verlangt durchaus, all seine Freunde und Freundinnen sowie sein Riesentrampolin mitzunehmen, ansonsten könnten wir eben alleine gehen....

3 Kommentare:

  1. Hehe.....ähnliche Situation konnte ich auch im Februar bei der Einreise in die USA beobachten. Familie mit 2 Kids, eins davon kreischend, war ruckizucki durch die Immigration, während wir uns 2 Stunden lang brav die Beine in den Bauch standen. Du solltest R. noch ein bisschen trainieren. ;O)

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  2. Nicht nötig, das kann der Berserker ganz alleine.....

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  3. Hihi Emi, ich habe auch so einen Frühaufsteher zu Hause. Wenn er mir dann aber in seiner Kinderküche "Kaffee" kocht und sogar Papa mit seinem "Kaffee" wecken gehen will, schmilzt mir das herz und ich frag mich, was ich noch im Bett gewollt hätte!

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